Bangen um die Lacken

Große Sorgen um unser Naturjuwel im Seewinkel

Burgenland
30.03.2023 06:00

Kaum Regen, dazu stetig steigende Grundwasserentnahme für die Landwirtschaft: Die Lacken drohen auszutrocknen.

Zu wenig Niederschlag in den vergangenen zwei Jahren – die Grundwasservorräte im Seewinkel haben einen Tiefststand erreicht. Parallel dazu war 2022 im Neusiedler-See-Gebiet ein Höchststand an bewässerten landwirtschaftlichen Kulturen zu verzeichnen.

Rettung für das Ökosystem
Die unmittelbaren Folgen seien absehbar, warnt BirdLife Österreich, jene Organisation, die sich vehement für Vogel- und Naturschutz einsetzt: Wenn nicht bald etwas geschieht, werde der Großteil der geschützten Salzlacken dauerhaft verschwinden oder bald irreversible Schäden aufweisen. „Damit steht das Ende eines weltweit seltenen und wichtigen Ökosystems unmittelbar bevor“, heißt es.

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Allein in den Jahren 2020 bis 2022 sind im Seewinkel 16,6 Quadratkilometer an bewässerter Landwirtschaftsfläche hinzugekommen.

Michael Dvorak, BirdLife Österreich

Bangen um das Wahrzeichen
Allein innerhalb der letzten drei Jahre sei durch verschiedene menschliche Eingriffe die Hälfte der verbliebenen 30 Lacken verschwunden, die restlichen hätten schwersten Schaden genommen, darunter auch die Lange Lacke, das Wahrzeichen des Seewinkels. „Gut die Hälfte des Gewässers ist jetzt so dicht verwachsen, dass der ehemalige Gewässergrund von außen nicht mehr von der Umgebung zu unterscheiden ist“, schlägt BirdLife-Experte Michael Dvorak Alarm: „Trotz durchschnittlicher Niederschläge von November bis Jänner konnte die Lange Lacke keinen einzigen Tropfen Wasser halten.“

Keine Ausgewogenheit
Als eine der Hauptursachen nennt Dvorak die Entnahme von Grundwasser zur Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen. „Für das Jahr 2022 ergibt sich ein Wasserverbrauch von fast 34 Millionen Kubikmetern“, so Dvorak. „Demgegenüber wird das Grundwasserangebot für den Bezirk Neusiedl am See im Mittel auf nur 27 Millionen Kubikmeter geschätzt.“ Bei dieser Kombination von geringen Niederschlagsmengen und stark steigenden Wasserentnahmen überrasche es also nicht, dass die Grundwasserpegel ins Bodenlose fallen.

Die Vogelschutzorganisation fordert nun, Grundwasserentnahmen im Seewinkel sofort einzuschränken und in weiterer Folge strikt zu kontrollieren. „Ansonsten ist dieses Naturjuwel bald für immer verloren.“

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