Nicht nachhaltig?

„Holz-Bashing“ der EU trifft Oberösterreich

Oberösterreich
27.03.2023 11:20

Kommt die EU am Mittwoch zum Entschluss, dass Holz künftig kein erneuerbarer Energieträger mehr ist, könnte das fatale Auswirkungen für Oberösterreich haben - wirtschaftlich, aber auch, was das Erreichen der Klimaziele betrifft.

Am kommenden Mittwoch wird es für Oberösterreich spannend: Beim sogenannten Trilog der EU steht die Entscheidung über die Novelle der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED III) an. Dabei könnte die im Februar vertagte Entscheidung gefällt werden, Holz nicht mehr als nachhaltigen Energieträger zu deklarieren.

Für unser Land, das zu mehr als 40 Prozent von Wald bedeckt ist, hätte das schwerwiegende Auswirkungen: Laut Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) leben in Oberösterreich rund 70.000 Menschen vom Wald - in Land- und Forstwirtschaft sowie im Bereich der Heizkesselhersteller.

Nur noch Pellets und Sägemehl erneuerbar
Im Detail sieht Langer-Weninger vor allem kritisch, dass die Anwendung des Prinzips der Kaskadennutzung neu geregelt werden soll. Dies könne dazu führen, dass die thermische Nutzung von Stammholz nicht mehr als erneuerbare Energie bewertet werden darf, sondern nur noch jene von verarbeiteten Produkten wie Pellets und Sägemehl. Das würde Anteil an erneuerbarer Energie in Österreich stark reduzieren.

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In Oberösterreich betreiben wir rund 350 Nah- oder Fernwärmeanlage. Österreichweit sind wird bei Holz-Pellets Nettoexporteur und bei Biomasse-Technologie Weltmarktführer. Ohne den Ausbau der nachhaltigen Biomassenutzung bleiben die Energie- und Klimaziele für Österreich unerreichbar.

Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger setzt sich für Holz als erneuerbaren Energieträger ein. (Bild: Land OÖ/Stinglmayr)

Michaela Langer-Weninger (ÖVP), Agrarlandesrätin

„Damit wäre Holz nicht mehr förderfähig“
Das Europäische Parlament möchte darüber hinaus den den Anteil der primären Holzbiomasse bis 2030 schrittweise verringern und den Begriff neu definieren. „Das führt dazu, dass weitestgehend jegliches Waldholz die Anerkennung als nachhaltige Energiequelle verlieren würde. Damit wäre Holz mehr oder weniger nicht mehr förderfähig“, sagt Langer Weninger.

Vertragsverletzungsverfahren drohen
Konsequenz: Österreich könnte die Green-Deal-Ziele verfehlen und damit kostspielige Vertragsverletzungsverfahren riskieren. Langer-Weninger: „Ich verurteile das unsachgemäße Holz-Bashing des EU-Parlaments. Wenn das der grüne Weg der EU zur Klimaneutralität sein soll, dann läuft in Brüssel etwas gewaltig schief.“

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