Prozess in Eisenstadt

Dealer-Duo von vier „Kunden“ beraubt

Eine junge Frau und drei Männer mussten sich am Dienstag in Eisenstadt vor Gericht verantworten. Die Vorwürfe: Drogendelikte, schwerer Raub sowie Schlepperei.

Gleich sieben Justizwachbeamte begleiteten die vier Angeklagten in den großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Eisenstadt. Einer von ihnen, der sechsfach vorbestrafte und aggressiv auftretende Tschetschene Sabu A. (27) trug nicht nur Handschellen, sondern war zur Sicherheit auch an den Füßen mit Ketten gefesselt. Mit Pistole, Schlagstock und Taser bewaffnete Beamte der „Einsatzgruppe“ ließen den Schwerstkriminellen keine Sekunde aus den Augen.

War bereits im Gefängnis
Denn A. saß bereits mehrere Jahre hinter Gittern und verbüßt auch aktuell eine Haftstrafe. Gemeinsam mit seiner niederösterreichischen Ex-Freundin Melissa W., einem vorbestraften Tunesier (38) und einem ebenfalls vorbestraften türkischen Frühpensionisten (25) soll A. in Wien zwei algerische Drogendealer beraubt haben.

Die Beute: Bargeld, Mobiltelefone und Drogen. Dabei habe A. die Opfer mit einem Faustmesser bedroht, der 25-jährige Türke habe ein Klappmesser zur Einschüchterung dabei gehabt, der Tunesier einen Pfefferspray. Die 25-jährige W. wiederum soll einem der Opfer zuvor sexuelle Avancen gemacht haben, um es abzulenken. Der 38-jährige Tunesier habe außerdem Dutzende Schlepperfahrten organisiert. Auf einer davon war Sabu A. als Fahrer eingesetzt.

Angeklagte stritten Vorwürfe ab
Zum Vorwurf des Raubes bekannten sich alle vier Angeklagten nicht schuldig. Bei den Algeriern habe man lediglich Kokain kaufen wollen. Der Tunesier erklärte zudem, kein Schlepper zu sein. Weil die Verteidigung die Einvernahme des zweiten - mittlerweile nach Algerien abgeschobenen - Opfers beantragte, musste der Prozess auf unbestimmte Zeit vertagt werden.