Teures Pflaster

Venedig hebt ab sofort spezielle Touristensteuer ein

Ausland
24.08.2011 09:15
Venedig ist für Besucher ab sofort teurer. Am Mittwoch führte die Stadt eine sogenannte Tourismussteuer ein. Gäste, die in Venedig übernachten, müssen einen Beitrag zahlen, der je nach Jahreszeit und nach Art der Unterkunft - Hotel, Pension oder Campingplatz - festgelegt wird. Kinder unter zehn Jahren sind ausgenommen, Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren zahlen 50 Prozent der Steuer.

Für ein Fünf-Sterne-Hotel müssen die Besucher in der Hauptsaison pro Übernachtung fünf Euro berappen. Wer in einer Ferienwohnung übernachtet, muss zwei Euro aufschlagen, teilte die Gemeinde mit.

"Eine Gelegenheit für die Stadt"
Mit der Touristensteuer will Venedig seine klamme Finanzlage aufbessern. Angesichts der Millionen Übernachtungsgäste, die jährlich gemeldet werden, könnte sich die Abgabe als wahrer Segen für die Gemeindekassen erweisen. Die Gemeinde rechnet, dass mit der Steuer 54 Millionen Euro in zwei Jahren eingetrieben werden können. "Die Tourismussteuer ist eine Gelegenheit für die Stadt. Damit können wir das touristische Angebot verbessern", erklärte Vizebürgermeister Sandro Simionato.

Mit der Steuer sollen die hohen Ausgaben für den Erhalt der Palazzi, Monumente und Denkmäler sowie der Parks finanziert werden. "Venedig wird täglich von Hunderttausenden Menschen besucht, die unsere Dienstleistungen nutzen. Es ist richtig, dass sie mit einer Steuer zur Sanierung unserer Bilanzen beitragen", sagte Simionato.

Touristensteuer in Italien bereits weit verbreitet
In mehreren Städten und Ortschaften Italiens wurden bereits Touristensteuern eingeführt. Damit wollen die Gemeinden den Erhalt ihrer kunsthistorischen Schätze finanzieren. In Rom wird bereits seit Jahresbeginn eine solche Abgabe eingehoben. Florenz will sich an Venedig ein Beispiel nehmen und dieselben Regeln für die Steuer einführen, erklärte der Florentiner Bürgermeister Matteo Renzi.

Auch die Äolischen Inseln vor Sizilien kassieren eine Abgabe: Jeder Besucher, der per Schiff auf die Inseln gelangt, muss außer der Fahrkarte auch einen Euro "Eintrittssteuer" zahlen. Wer den Krater der Vulkaninsel Stromboli und Vulcano erreichen will, muss drei Euro ausgeben. "Der Beitrag der Touristen hilft uns, die Insel sauber zu halten. Bisher hat sich noch niemand beklagt", sagten die Lokalverwalter der Äolischen Inseln.

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