Gasausstieg bis 2040

Wien: Drei Stadträte für eine Wärmepumpe

Wien
15.02.2023 14:26

Fast die halbe Rathausriege begutachtet ein Vorzeigeprojekt für Gasausstieg in Ottakring. Doch dieser bleibt eine Mammutaufgabe.

Wenn gleich drei (!) Stadträte zu einem Termin erscheinen, dann muss es etwas wirklich wichtiges sein. Denn anders ist es nicht zu erklären, warum eine neue Wärmepumpe so viel Aufmerksamkeit erhält. Grund ist die „Raus aus Gas“-Strategie der Stadt Wien. Bis zum Jahr 2040 will man im Bereich der Gebäudewärme komplett klimaneutral werden.

Finanzieller Aufwand ist immens
Doch in den Wohnungen der Wiener befinden sich rund 600.000 Gasthermen. Der Begriff „Mammutaufgabe“ ist dafür also wohl eine Untertreibung. Auch der finanzielle Aufwand ist immens. Alleine in den nächsten drei Jahren werden 4,2 Milliarden Euro in den Gasausstieg investiert. Dass dieses ehrgeizige Ziel dennoch erreicht werden kann, möchte man bis 2025 mit 100 Beispielprojekten zeigen.

30 Milliarden Euro

So hoch ist der Gesamtinvestitionsbedarf zur Dekarbonisierung des Gebäudestandes. Die Hälfte davon entfällt auf thermisch-energetische Sanierungen.

Eines dieser Beispielprojekte befindet sich seit kurzem in der Huttengasse 77 in Ottakring. Nach einer thermischen Sanierung wurden in dem Genossenschaftsbau die Gasthermen der 17 Wohnungen durch ein Wärmepumpensystem ersetzt. Gedauert hat der Umstieg auf die erneuerbare Raumwärme gerade mal drei Tage. Auch die Mieter sind zufrieden. Sie müssen seitdem nämlich nur noch einen Heizkörper einschalten.

Warum es dafür aber drei Mitglieder der Stadtregierung braucht? Ganz einfach: Man habe den Gasausstieg bei der Regierungsklausur zusammen beschlossen und wolle nun jeden Schritt gemeinsam gehen. Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Jürgen Czernohorszky (alle SPÖ) wird man in Zukunft also womöglich noch öfters gemeinsam sehen.

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