Weihnacht an der Front

Selenskyj in Bachmut, „unbesiegbarer“ Christbaum

Ukraine-Krieg
20.12.2022 15:53

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend in die seit Monaten umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut gereist. „Er hat die vordersten Positionen besucht, Kämpfer mit Orden und Geschenken ausgezeichnet“, teilte sein Sprecher am Dienstag mit. In der Hauptstadt Kiew wurde unterdessen ein „Christbaum der Unbesiegbarkeit“ aufgestellt.

Bachmut liegt in Donezk, einer der vier ukrainischen Regionen, die der russische Präsident Wladimir Putin im September für annektiert erklärt hat. Die Regionen werden aber nur zum Teil von russischen Truppen kontrolliert. Russische Streitkräfte versuchen seit dem Sommer, die Stadt einzunehmen - bisher ohne Erfolg. Während russische Truppen Ortschaften und Gebiete am äußeren Rand der Stadt für sich beanspruchen, sollen die Ukrainer die Stadt selbst sowie Teile ihrer Umgebung kontrollieren. Selenskyj hatte Bachmut erst am Montag als den „heißesten Punkt“ entlang der mehr als 1300 Kilometer langen Front bezeichnet.

Kämpfe in Region Sumy, Tote in Donezk
Aktuell meldete die Ukraine schwere Kämpfe in der nordöstlichen Region Sumy. Dort sollen 83 russische Angriffe mittels Granatwerfern, Drohnen und Panzerfäusten auf zahlreiche Ortschaften erfolgt sein. Beim russischen Beschuss der Region Donezk sollen in den vergangenen Tagen mindestens drei Menschen getötet worden sein, zwei weitere Tote wurden aus der südlichen Region Cherson gemeldet.

„Starke Spannungsschwankungen“ in Kiew: U-Bahn steht still
In Kiew kämpft man weiter mit Problemen bei der Stromversorgung. Am Dienstag standen Teile des U-Bahn-Systems zeitweise still, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Ursache seien „starke Spannungsschwankungen“. Wegen einer Notabschaltung der Pumpen fiel im gesamten Stadtgebiet zudem die Wasserversorgung aus. Damit verbunden kam es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auch zu Ausfällen der Fernwärme.

Klitschko: Feiertage „nicht von Russland stehlen lassen“
Nichtsdestoweniger wurde im Zentrum der Hauptstadt am Montagabend ein zwölf Meter hoher Christbaum eingeweiht - als Symbol dafür, dass sich die Ukraine die Feiertage nicht „von Russland stehlen lassen“ wolle. „Wir werden ihnen nicht die Chance geben, unseren Kindern die wichtigsten Feiertage, Neujahr und Weihnachten, zu stehlen“, sagte Klitschko. „Wir haben ihn den ,Weihnachtsbaum der Unbesiegbarkeit der Ukraine‘ getauft.“

Der künstliche Baum ist mit weißen Friedenstauben geschmückt und in den Farben der ukrainischen Flagge - blau und gelb - beleuchtet. An der Spitze thront das Wappen des Landes, ein goldener Dreizack. Die Stadt habe gezögert, den Baum aufzustellen, sagte Klitschko - nicht zuletzt wegen der Stromprobleme infolge der russischen Angriffswelle. Jedenfalls werde alles getan, damit ukrainische Kinder trotz der schwierigen Zeiten ein schönes Fest haben können, versprach der Bürgermeister.

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