Um 300 Millionen Euro

Nächster Mega-Deal: Weitere 18 Helikopter für Heer

Politik
29.11.2022 11:29

Das Bundesheer stockt seine Helikopter-Flotte massiv auf und zieht nach einer ersten Beschaffungsrunde von 18 AW169-Hubschraubern des italienischen Herstellers Leonardo nun eine Option auf 18 weitere Helikopter desselben Typs. Weitere 300 Millionen Euro soll das die Republik kosten - doch dabei soll es nicht bleiben.

Klaudia Tanner schlägt wieder zu: Laut „Krone“-Informationen befinden sich derzeit Verhandler des Verteidigungsministeriums in Italien, um den Nachkauf von 18 weiteren AW169-Mehrzweckhubschraubern von Leonardo unter Dach und Fach zu bringen. Der Deal hätte eine Größenordnung von weiteren 300 Millionen Euro, Österreich hätte dann 36 der modernen 4,6-Tonnen-Helikopter im Inventar. Der erste davon soll noch heuer in Langenlebarn landen. Seitens des BMLV wollte man sich nicht offiziell äußern.

Kauf noch kurz vor Jahresende
Der Zeitpunkt für die überraschende Aufstockung an Hubschraubern ist nicht zufällig gewählt: Bis Ende des Jahres gab es von Leonardo noch eine „Preisgarantie“ auf die 18 weiteren Stück, angesichts der Inflation wollte die Republik Österreich jetzt noch schnell zum alten Preis zuschlagen. Der Plan, das Innenministerium ebenfalls mit vier Stück AW169 auszustatten, soll hingegen nicht aufgegangen sein.

Mehr Stück, aber weniger unterschiedliche Typen
Dahinter steckt ein langfristig gedachter Plan des Ministeriums, die derzeitige Hubschrauberflotte auf nur noch zwei Typen zu reduzieren: auf den schweren Black Hawk und den mittelschweren AW169. Abgelöst werden sollen kurzfristig die Alouette III, mittelfristig die AB212 und die OH58. Weniger unterschiedliche Hubschrauber-Typen bedeuten weniger Aufwand im Bereich der Wartung und der Ausbildung, so das Kalkül der Beschaffer. Allerdings würde dies auch Neuanschaffungen bei den Black Hawk und eventuell weitere Zukäufe in Italien bedeuten.

Gewaltige Investition
Im September 2020 war bekannt geworden, dass Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die zu dem Zeitpunkt teuerste militärische Beschaffung der Republik seit dem unheilvollen Eurofighter-Kauf vorgenommen hatte: Um rund 300 Millionen Euro wurde ein erster Schwall Hubschrauber des Typs AW169 in der B- und M-Variante bestellt. Mitbieter Airbus (Deutschland) und Bell (USA) gehen damit leer aus.

Von den ersten 18 bereits bestellten Helikoptern sollen zwölf reine Einsatzflieger sein, sechs Stück darüber hinaus auch zur Ausbildung eingesetzt werden. Dies hatte schon im Vorfeld zu Kritik geführt, da hier künftig sehr schwere, große und teure Hubschrauber mit hohen Betriebskosten zur Schulung eingesetzt werden.

Diese Kosten werden um rund 30 Prozent höher geschätzt als jene der Mitbewerber. Im Ministerium verweist man auf mehr Sicherheit im Flugbetrieb durch diese Investition, außerdem wolle man die Betriebskosten durch Kooperation mit der italienischen Luftwaffe senken.

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