Die Brücke von Andau

Historischer Brückenschlag an der Grenze zu Ungarn

So sah die Brücke auch 1956 aus, als sie von mehr als 70.000 Ungarn überquert wurde

(Bild: Harald Schume)

Die baufällige Brücke im Seewinkel, über die 1956 mehr als 70.000 Magyaren nach Österreich geflüchtet waren, wurde von ungarischen Soldaten generalsaniert und ist wieder passierbar.

Bis zum Jahr 1956 fand die Brücke von Andau in den Geschichtsbüchern nicht einmal als Randnotiz Berücksichtigung. Ein Holzsteg eben für die Bauern, um ihre Felder erreichen zu können. Als aber mehr als 70.000 von insgesamt 200.000 Ungarn im Zuge des Aufstandes aus ihrem Land über die Brücke in ein besseres Leben flohen, setzte ihr sogar der US-amerikanische Schriftsteller James A. Mitchener ein literarisches Denkmal. Um weiteren Magyaren die Flucht zu erschweren, sprengten die Sowjets im November 56 den Übergang über den Einser-Kanal der Donau.

Erst 40 Jahre später wurde die Brücke von österreichischen und ungarischen Soldaten neu errichtet. 2006 waren die Pfosten morsch, also das Ganze noch einmal, bis das Bauwerk im Vorjahr gesperrt und erneut saniert werden musste.

Originalgetreuer Glanz
Nun ist die Renovierung abgeschlossen und der berühmte Brücke erstrahlt in neuem, originalgetreuen Glanz. Ungarische Soldaten haben ganze Arbeit geleistet! Auf beiden Seiten werden Gedenkstätten errichtet. Und:

Es wird auf burgenländischem Grund und Boden einen Turm geben, wo die Geschichte von 1956 und von der Hilfsbereitschaft der Andauer erzählt wird. Weiters wird die neun Kilometer lange „Fluchtstraße“ in den Ort saniert.