Bietet Lieferung an

Putin über Gas: „Man muss nur den Hahn aufdrehen“

Ausland
12.10.2022 14:36

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach den Lecks an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee Gaslieferungen durch den noch betriebsfähigen Strang von Nord Stream 2 angeboten. „Man muss nur den Hahn aufdrehen“, sagte Putin am Mittwoch bei einem Auftritt auf der russischen Energiewoche in Moskau. Die Röhre sei wohl nicht so stark beschädigt worden, dass sie nicht mehr genutzt werden könne, sagte er.

An den beiden Röhren von Nord Stream 1 und einer Röhre von Nord Stream 2 in der Ostsee waren nach Explosionen Ende September schwere Beschädigungen entdeckt worden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge hatten sich mindestens zwei Detonationen ereignet, die zu vier Lecks führten. Unter anderem die EU, die NATO sowie Sicherheitskreise hatten schon unmittelbar darauf von Sabotage als Ursache gesprochen.

„Das ist ein Akt des internationalen Terrorismus“
Putin sprach von einem internationalen Terroranschlag gegen die Pipelines. „Es gibt keinen Zweifel, das ist ein Akt des internationalen Terrorismus, ein zutiefst gefährlicher Präzedenzfall“, sagte er. Ziel sei es, die Beziehungen zwischen der EU und Russland endgültig zu zerreißen und Europa zu schwächen. Als mutmaßliche Profiteure der Sabotage bezeichnete Putin unter anderem die USA. Bereits zuvor hatte der Kremlchef den Westen für die Lecks verantwortlich gemacht.

Russland hatte Anfang September die Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 mit dem Verweis auf technische Probleme eingestellt, die angeblich wegen der Sanktionen nicht zu beheben seien. Die fertiggestellte, aber nicht zertifizierte und nie in Betrieb genommene Leitung Nord Stream 2 liegt wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine auf Eis. Russland drängt seit Monaten auf die Inbetriebnahme.

Gasknotenpunkt in der Türkei schaffen
Drei der Nord-Stream-Pipelines sind beschädigt. Damit ist nur noch ein Strang von Nord Stream 2, der eine Jahreskapazität von 27,5 Milliarden Kubikmetern hat, funktionsfähig. Russland könne die Lieferungen für die beschädigte Nord-Stream-Pipeline zum Schwarzen Meer umleiten, um in der Türkei einen wichtigen europäischen Gasknotenpunkt zu schaffen, erklärte Putin.

Zudem kündigte Putin an, seine Produktion und seinen Export von Erdöl bis 2025 auf dem gegenwärtigen Niveau zu halten. Trotz der Sanktionen des Westens werde Russland seine weltweit führende Position auf dem Energiemarkt nicht aufgeben, sagte Putin. Er begrüßt die Ankündigung der OPEC+ in der vergangenen Woche, die Produktion zu drosseln, um so die Ölpreise stabil zu halten. Russland beabsichtige, weiterhin mit der von Saudi-Arabien geführten OPEC-Gruppe zusammenzuarbeiten.

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