Landesparteitag

Ein „historisches“ Wochenende für die Landes-SPÖ

Eva Reiter, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend in Oberösterreich, und der neue Parteivorsitzende Michael Lindner.

(Bild: SPOÖ)

Landes-SPÖ will mit neuem Vorsitzenden durchstarten. Aber an der parteiinternen Wahl beteiligte sich nicht einmal die Hälfte der Genossen. Übermächtige ÖVP als „Feindbild“.

Die SPÖ nennt es ein „historisches“ Wochenende: Heute, Samstag, wird beim Landesparteitag im Linzer Design Center der neue Parteivorsitzende ernannt. Warum das historisch ist?  Zum einen ist Lindner mit seinen 39 Jahren der jüngste Chef in der Geschichte der SPÖ Oberösterreich, zum anderen hat die Wahl erstmals schon im Vorfeld per Mitgliederentscheid stattgefunden. Bis zum vergangenen Mittwoch waren die 25.000 Parteimitglieder in Oberösterreich aufgerufen, sich an der Wahl zu beteiligen. Mehr als 11.000 (46%) haben das laut Landesgeschäftsführer Florian Koppler getan. „Das sind 44-mal mehr als bei bisherigen Vorsitzwahlen“, rechnet er vor.

800 Gäste bei Krönung vor Ort
800 Gäste und Delegierte werden heute erwartet, vor Ort werden Lindners Stellvertreter gewählt. Sie stehen mit dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger, der designierten Klubchefin Sabine Engleitner-Neu und der Bundesfrauenvorsitzenden Eva-Maria Holzleitner schon fest. Erstmals in der jüngeren Parteigeschichte werden künftig alle roten Mitglieder der Linzer Stadtregierung im Landesparteivorstand vertreten sein.

Attacke auf die ÖVP
In seiner Rede wird Lindner – so viel ist bereits durchgesickert – neben dem aktuellen Dauerbrenner Teuerung und dem roten Leibthema Verteilungsgerechtigkeit vor allem eine Attacke auf die ÖVP starten. Dass eine Partei, die heute in Umfragen unter 30 Prozent liegt, 90 Prozent des Landesbudgets verwaltet, sei ein klares Zeichen von Machtmissbrauch. Wie die Rede bei den Genossen ankommt und wie das Ergebnis des Mitgliederentscheids ausfällt, wird man sehen – am Ende des „historischen“ Parteitags.