Am 1. August letzten Jahres schrieb ich an dieser Stelle: „Wer bar jeder Vernunft Geld druckt oder Gold streckt, der braucht sich über hohe Preise nicht zu wundern.“ Damals waren im „Krone“-Forum durchaus kritische Kommentare zu lesen. Damals schenkten offenbar noch etliche obrigkeitsgläubige Menschen der EZB-Chefin Glauben, wonach die Inflation doch nie und nimmer einen Wert von mehr als 2 Prozent erreichen könne.
Damals wurde noch eine Realität verweigert, die sich für unabhängige Experten längst manifestiert hatte: Wer wie die EZB die Geldmenge seit 2008 mehr als versiebenfacht (von 800 Milliarden auf über 6,3 Billionen Euro), um überschuldete europäische Südstaaten vor der Insolvenz zu bewahren, der setzt Zahlungsfähigkeit und Zukunft unserer Kinder aufs Spiel. Mit Vorsatz. Bar jeder Vernunft.
Ein Jahr später ist die Inflation bei uns im Juli bei 9,3 Prozent gelandet, Tendenz: steigend. Ein Jahr später ist der Miniwarenkorb, der etwa Lebensmittel- und Treibstoffkosten beinhaltet und unsere echte Lebensrealität widerspiegelt, um 19,1 Prozent gestiegen, Tendenz: steigend. Ein Jahr später sind zunehmend Menschen, die schon bisher hart für ihr täglich Brot arbeiten mussten, massiv von der Teuerung betroffen.
De facto brauchen wir eine EU, die uns anstelle von griechischem Wein endlich reinen Wein einschenkt. Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar. Sonst gehen sie, wie anderswo, gewaltbereit auf die Straße.
Christian Baha (Gastkommentar)
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