Nach Kickl-Forderung

Altkatholiken: FPÖ soll selbst Beiträge aussetzen

Politik
17.08.2022 13:29

Nach dem Appell von FPÖ-Obmann Herbert Kickl, aufgrund der Teuerung die Kirchenbeiträge auszusetzen, hat die Altkatholische Kirche den Spieß jetzt umgedreht. Sie empfiehlt der FPÖ, selbst ihre Mitgliedsbeiträge auszusetzen. So könnten sowohl Österreicher als auch Nicht-Österreicher unterstützt werden, sagte der altkatholische Generalvikar Martin Eisenbraun.

Kickl hatte am Sonntag Kardinal Christoph Schönborn (römisch-katholische Kirche), den Bischof der Evangelischen Kirche Michael Chalupka und auch das Oberhaupt der Altkatholischen Kirche, Bischof Heinz Lederleitner, dazu aufgefordert, die Zahlungen der Kirchenbeiträge für unbestimmte Zeit aussetzen zu lassen. „Ein solcher Akt der christlichen Nächstenliebe wäre ein Zeichen für ein stärkeres Miteinander und eine kleine Hilfe in großer Not“, sagte der FPÖ-Chef.

Ablehnung von allen Seiten
Die Erzdiözese Wien verwies daraufhin auf die seit Jahren gelebte Praxis in der Katholischen Kirche, die die individuelle Situation bei der Berechnung des Kirchenbeitrags berücksichtigt. Daran werde sich auch nichts ändern. Das wurde nun auch von der Altkatholischen Kirche bestärkt, die der FPÖ empfiehl, selbst ihre Mitgliedsbeiträge auszusetzen und „für die Unterstützung von Österreichern und Nicht-Österreichern aus Parteimitteln zu sorgen“. 

Aus der Evangelischen Kirche wiederum hieß es, dass Kickls Meldung „entbehrlich“ sei und „von völliger Unkenntnis der Verwendung der Kirchenbeitragsmittel“ zeuge. Dies würden die Angebote der Kirche im diakonischen, sozialen Bereich erst ermöglichen.

Ende 2021 hatte die römisch-katholische Kirche in Österreich etwa 4,8 Millionen Mitglieder. Mehr als 272.000 Menschen sind evangelisch, die Altkatholische Kirche hat mehr als 14.000 Mitglieder. Der Kirchenbeitrag liegt, je nach Kirche, bei einem bis 1,5 Prozent vom Bruttoeinkommen im Jahr. Bestimmte Personengruppen wie Eltern in Karenz und Arbeitslose sind vom Beitrag befreit.

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