Wegen Affenpocken

Angst vor Krankheit: Affen in Brasilien vergiftet

Ausland
12.08.2022 09:50

Angesichts des Anstiegs von Affenpocken-Fällen in Brasilien gibt es immer mehr Angriffe auf Affen in dem südamerikanischen Land. „Wir haben festgestellt, dass die Zahl der Vorfälle zunimmt, in denen Tiere verfolgt, mit Steinen beworfen oder sogar vergiftet werden“, sagte Dener Giovanini, Koordinator des Nationalen Netzwerks zur Bekämpfung des Wildtierhandels (Renctas).

„Das liegt daran, dass in der brasilianischen Gesellschaft Information fehlt“, darüber, dass die Affen nicht Träger des Virus seien und deshalb auch keine Gefahr für den Menschen darstellen würden. Dem Zoo von São José do Rio Preto etwa waren zuletzt eine Reihe von misshandelten und vergifteten Affen gebracht worden, von denen elf starben, wie aus einer Mitteilung der Stadt im Bundesstaat São Paulo hervorging. In einem Video (siehe unten) war zu sehen, wie die Tiere litten.

„Sollten keine Affen angreifen“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) drückte ihre Sorge angesichts der Entwicklung in Brasilien aus. „Die Leute sollten keine Affen angreifen“, so WHO-Sprecherin Margaret Harris bei einer Pressekonferenz. Auch bei Gelbfieber-Ausbrüchen war es in Brasilien immer wieder zu Angriffen auf Affen gekommen.

Erstmals wurde die vom Affenpockenvirus verursachte Krankheit bei Laboraffen nachgewiesen - daher stammt der Name. Affen werden als Fehlwirte angesehen, in ihnen kann sich das Virus nicht weiterentwickeln. Eigentlich ist das Virus aber bei Nagetieren, etwa Hörnchen oder Ratten, verbreitet. Durch Kontakt mit solchen Tieren kann man sich infizieren. Die Übertragung von Mensch zu Mensch galt bisher als selten, derzeit gibt es aber weltweit eine ungewöhnliche Häufung solcher Ansteckungsfälle.

Mehr als 2000 Fälle in Brasilien
Brasilien hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Brasilia bis 8. August 2293 Affenpocken-Fälle registriert. Der erste Todesfall außerhalb Afrikas im Zusammenhang mit dem Affenpockenausbruch wurde in dem größten Land in Lateinamerika Ende Juli bestätigt. Der 41-Jährige hatte nach Angaben des Gesundheitsministeriums verschiedene Vorerkrankungen gehabt, Chemotherapien hinter sich und war immungeschwächt.

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