Guten Morgen

Gletscher rinnen aus | Russen willkommen

Gletscher rinnen aus. Nach der Nachricht von der Verlandung von Gardasee und Neusiedler See die nächste Klimakrisen-Hiobsbotschaft: Die Gletscher rinnen aus wie nie. Gestern kam etwa die Meldung, dass in der Schweiz der vermutlich 2000 Jahre lang unter Eis begrabene Zanfleuronpass wieder aufgetaucht sei. Noch vor zehn Jahren sei dort eine 15 Meter dicke Eisdecke gemessen worden.  Seit Ende des 19. Jahrhunderts sind insgesamt schon mehr als 200 Eisriesen in den Alpen verschwunden, ein Großteil der europäischen Gletscher befindet sich auf dem Rückzug - oder ist bereits verloren. Wie man es von der Pasterze, dem berühmtesten heimischen Gletscher, befürchtet. Er hat allein im Vorjahr fast 50 Meter eingebüßt, noch in diesem Sommer droht die Pasterze in zwei Teile zu zerfallen. Unterdessen hieß es gestern, dass der Neusiedler See an einem Tag wieder zwei Milliarden Liter Wasser durch Austrocknen verloren habe. Der Kampf gegen die Klimakrise - wohl doch die wichtigste Aufgabe unserer Zeit.  

Russen willkommen. Russen auf Urlaub in Europa. Für viele eine unerträgliche Vorstellung, dass sie sich an Stränden in Italien oder Südfrankreich, traditionell einem Lieblingsziel wohlhabender Russen, in der Sonne räkeln können. Die Reise in den Süden - die geht für Russen sehr oft über die an das Putin-Reich grenzenden EU-Staaten Estland und Finnland. Von dort kommt nun eine Initiative, die diesem Treiben ein Ende setzen soll. Kaja Kallas, die Regierungschefin Estlands, schrieb auf Twitter: „Stoppt die Visavergabe an Russen. Europa zu besuchen, ist ein Privileg, kein Menschenrecht. Es ist an der Zeit, den Tourismus aus Russland zu beenden - jetzt.“ Mindestens so drastisch hatte es auch die finnische Regierungschefin Sanna Marin formuliert, als sie anmerkte, es sei „nicht richtig, dass Russen ein normales Leben führen, in Europa reisen und Touristen sein können, während Russland einen aggressiven, brutalen Angriffskrieg in Europa führt.“ Im Außenministerium in Wien sieht man das weit pragmatischer als in Finnland und Estland. Mit einem allgemeinen Visastopp wären noch vorhandene Kontakte zur russischen Zivilgesellschaft kaum mehr möglich, heißt es aus dem Ministerium. Auch Deutschland zeigt sich in dieser Frage äußerst zurückhaltend. So wird in der EU wohl weiter gelten: Russen willkommen. 

Kommen Sie gut durch den Freitag!

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit

Mehr Nachrichten

Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt