Präsident in Haidach:

„Hoffe, wir kommen über den Herbst und Winter“

Politik
26.07.2022 20:48

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Dienstag nicht nur die Salzburger Festspiele eröffnet, sondern gemeinsam mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) dem Erdgasspeicher in Haidach einen Besuch abgestattet. Wie berichtet, hat die Bundesregierung dem russischen Staatskonzern Gazprom den ungenutzten Teil des Speichers entzogen. Ab 1. August soll die RAG Austria AG mit der Befüllung beginnen.

„Ich hoffe, dass wir trotz allem über den Herbst und Winter kommen und nächstes Jahr wirklich Ernst machen mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien“, sagte Van der Bellen in einem knappen Statement gegenüber den Medien, als er sich vor Ort ein Bild von den Kapazitäten der Anlage und den Vorbereitungsarbeiten machte. Angesichts der Komplexität des Themas - es gehe letztlich um komplizierte Geschäftsverbindungen zwischen Unternehmen, denen die Regierung oder die Behörden nicht einfach eine Weisung erteilen können, solle man sich aber keine schnellen Antworten erwarten, mahnte das rot-weiß-rote Staatsoberhaupt beim Besuch der Anlage ein. „Auch von der Bundesregierung nicht, von der ich den Eindruck habe, dass sie sich redlich bemüht.“

RAG-Austria-Geschäftsführer Markus Mitteregger meinte gegenüber der APA, dass eine vollständige Füllung des Großspeichers bis zum 1. November theoretisch möglich wäre. Woher das Gas dafür kommen wird, könne er nicht sagen. „Wir stellen die Speicherkapazität zur Verfügung und befüllen im Auftrag der Kunden. Soweit wir wissen, handelt es sich aber nicht nur mehr um russisches Gas.“

Gazprom vorab informiert
Gazprom als Partner der Joint-Venture-Anlage in Haidach habe man schon länger mitgeteilt, dass die Speicher gefüllt werden sollten. „Und dass es klug wäre, sie dem Markt zuzuführen, wenn man sie nicht nutzt.“ Gazprom wisse das und wisse nun auch, dass eine staatliche Regelung kommt. „Die Reaktion aus Russland direkt kenne ich noch nicht. Ich hoffe, dass man Verständnis dafür hat, dass wir die Speicher jetzt brauchen. Gazprom wird als Mieter auch keine Mietrechnung zahlen, wenn den Speicher jemand anderer nutzt.“

Zudem versuchte Mitteregger die bayrische Regierung zu beruhigen: „Es wird auch weiterhin der Hauptteil ins internationale Netz eingespeist werden.“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte die deutsche Regierung zu vertraglichen Vereinbarungen mit Österreich über den für Bayern wichtigen Gasspeicher Haidach bei Salzburg gedrängt.

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