Für 10 Tage geplant

Seit 6 Uhr fließt kein Gas durch Nord Stream 1

Ausland
11.07.2022 07:33

Der Durchfluss durch die Gaspipeline Nord Stream 1 ist am Montagfrüh auf null gefallen. Seit 6 Uhr früh strömt kein Gas mehr. Die durch die Ostsee laufende Röhre soll nach jährlichem Turnus in den kommenden zehn Tagen gewartet werden und könne daher nicht für den Gastransport genutzt werden, heißt es. Auch in Österreich werde deshalb weniger Gas gespeichert.

Mit Sorge wird in Westeuropa die Frage gestellt, ob der russische Energiekonzern Gazprom nach dem Ende der Wartung wieder in vollem Umfang Gas nach Westen pumpen wird. Seit einigen Wochen liefert Gazprom nur noch einen Teil der Gasmenge und hat dafür technische Gründe vorgebracht.

Die Bundesregierung hält die Kürzung jedoch für politisch motiviert. Angesichts der Unsicherheit für die Zeit nach dem 21. Juli haben Länder wie Deutschland eine Notfallplanung für einen Komplettausfall russischen Gases in Gang gebracht.

Aktuelle Versorgung in Österreich gesichert
Auch für Österreich bedeutet die Lieferunterbrechung weniger Erdgas aus Russland. Laut Regulierungsbehörde E-Control werde zwar weniger Gas gespeichert werden können, dennoch sei die aktuelle Versorgung aber gesichert. Österreich erhält den Großteil der Gaslieferungen über die Ukraine, nicht über die Pipeline Nord Stream 1.

Gewessler: „21. Juli ist ein kritisches Datum“
Ob nach Abschluss der Wartungsarbeiten wieder Gas durch die Pipeline fließen wird, ist laut Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) ungewiss, da Russlands Präsident Wladimir Putin unberechenbar sei. „Niemand kann heute prognostizieren, ob die Lieferungen danach vollumfänglich wiederaufgenommen werden. Der 21. Juli ist deshalb ein kritisches Datum für die Gasversorgung in ganz Europa“, betonte sie am Sonntag.

Warnung vor „politischem Albtraum-Szenario“
Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnte vor einem „politischen Albtraum-Szenario“ gewarnt. Die Regierung versuche sich mit ihren Maßnahmen auf das Schlimmste vorzubereiten, um genau dies zu vermeiden, sagte er mit Blick auf die Folgen eines Gasausfalls. Angesichts der stark steigenden Gaspreise warnte er zudem davor, dass es „ohne weitere politische Flankierung“ eine zu starke soziale Spaltung geben werde.

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