Zwei Tote in Hurghada

Schiffsunglück könnte schuld an Hai-Attacken sein

Ausland
05.07.2022 11:03

Innerhalb weniger Stunden werden zwei Frauen in Ägypten von einem Hai getötet. Der Gouverneur ließ seit dem Drama alle Strände in der Touristenregion Hurghada sperren. Nun spekulieren Einheimische, was die im Roten Meer extrem seltenen Attacken ausgelöst haben könnte. 

Etwa 1000 Kilometer südlich von Hurghada war am 12. Juni im Hafen von Sawakin (Sudan) der Frachter „Badr1“ gesunken. An Board des überladenen Schiffes sollen laut der deutschen „Bild“-Zeitung 15800 Schafe gewesen sein. Nur 700 konnten lebend aus dem Wasser gefischt werden. 

Zusammenhang zwischen Schafkadavern und Haien
Obwohl die Strömung im Roten Meer für gewöhnlich von Nord nach Süd führt, kann sich Hassan El Tayeb (61), Präsident der Umweltgewerkschaft, dennoch einen Zusammenhang zu den abgetriebenen Schafkadavern und den Haien in den touristischen Gewässer vorstellen. „Jedes Jahr fahren zahlreiche Schiffe durch den Suezkanal, die Schafe für die Hadsch-Saison (die islamische Pilgerfahrt nach Mekka) transportieren“, so El Tayeb.

Die Pilgerfahrt beginnt am Donnerstag, 2,5 Millionen Besucher werden erwartet. Doch bevor die Schiffe ihr Ziel erreichen, werden die Tiere an Bord untersucht: „Kranke und tote Schafe werden dabei oft ins Meer geworfen, damit es bei der Ankunft keine Probleme mit den Veterinären gibt“, erklärt der 61-Jährige. In Erwartung dieses Futters würden immer mehr Haie den Frachtern folgen. 

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Kranke und tote Schafe werden dabei oft ins Meer geworfen, damit es bei der Ankunft keine Probleme mit den Veterinären gibt.

Hassan El Tayeb, Präsident der Umweltgewerkschaft

„Wir haben sämtliche Wasseraktivitäten für diese Woche präventiv abgesagt“, so der deutsche Auswanderer Andreas Diefenbach (58), der in Hurghada Schnorcheltouren vermittelt. „Für ein bisschen Umsatz gehen wir nicht das Risiko ein, dass ein Gast vom Hai gebissen wird.“

Menschenblut für Haie abstoßend
Dass Haie Menschen aus Hunger jagen, ist höchst unwahrscheinlich. Der Mensch gehört, wie zuletzt etwa die Umweltschutzorganisation WWF betonte, nicht in das Beuteschema des Hais. Untersuchungen hätten gezeigt, dass Menschenblut für die Tiere sogar abstoßend schmecke. 

Nach Ansicht des Meeresbiologen Robert Lehmann vom Ozeaneum Stralsund in Deutschland sterben die Opfer der Hai-Attacken an den Folgen eines Probebisses: „Haie haben keine Hände, sie müssen in etwas reinbeißen, um zu erkennen, ob es genießbar ist.“ Das geschehe allerdings sehr selten.

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