Bis zu 600 Euro!

Recht auf Entschädigung für Flugpassagiere

Fluggäste bekommen seit Februar 2005 durch eine EU-Verordnung mehr Rechte bei abgesagten Flügen, Verspätungen und Überbuchungen zugesprochen. Die Entschädigungen - sie gelten auch bei Charterflügen - erhöhen sich auf bis zu 600 Euro. Zusätzliches Zuckerl: Wer lange warten muss, darf künftig gratis essen, trinken und telefonieren! Daran hat auch eine Klage der internationalen Luftfahrt-Vereinigung IATA nichts geändert, die nun vom Europäischen Gerichtshof abgeschmettert wurde!

Es bleibt also dabei: Bei Ausfällen von gebuchten Flügen auf Mittel- und Langstrecken müssen die Airlines bis zu 600 Euro den betroffenen Passagieren Entschädigung zahlen. Insgesamt rechnet etwa die AUA (die, bevor diese Regelung in Kraft geteten ist, maximal 300 Euro blechte) laut Auskunft von Unternehmenssprecher Hannes Davoras mit rund vier Millionen Euro zusätzlichen Kosten pro Jahr.
 
400 Euro bei Überbuchungen
Bei kürzeren Entfernungen (bis maximal 1.500 Kilometer) gibt es 250 Euro. Bei Flügen zwischen 1.500 und 3.500 Kilometern müssen 400 Euro bezahlt werden. Ein Passagier, der wegen Überbuchung keinen Platz im Flieger bekommt, erhält, sofern es keinen "zeitlich angemessenen Ersatzflug gibt", ebenfalls 400 Euro. Die geschädigten Fluggäste können wählen, ob sie einen Ersatzflug buchen oder ob sie den Ticketpreis rückerstattet bekommen wollen.
 
Kostenloses Essen und Gratisgetränke
Verbesserungen kommen auch bei Verspätungen zum Tragen: Verzögert sich etwa ein Flug nach New York um mindestens vier Stunden, erhält der Kunde kostenloses Essen und Gratisgetränke.
 
Sorge vor ungerechtfertigten Forderungen
Die internationale Luftfahrt-Vereinigung IATA sowie die Vereinigung europäischer Billigfluglinien ELFAA haben beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) Klage einbringen lassen. Sie fürchten, dass sie auch für unverschuldete Verspätungen, z.B. wegen schlechter Witterung oder Terroranschlägen, haften müssen. Der EuGH in Luxemburg hat diese Klage nun abgewiesen.