„Krone“-Kommentar

Die Grenzen der Solidarität

Kolumnen
03.06.2022 06:00

Den Eurokraten in Brüssel sei dringend angeraten, keine weiteren Sanktionspläne mehr zu schmieden, denn die Solidarität in Europa ist an ihren Grenzen angelangt. Die Geschlossenheit hat den Höhepunkt überschritten.

Ungarns Viktor Orbán, der sein Land bei Erdöl und AKW-Krediten vorsätzlich von Russland abhängig gemacht hat, wird in Europa heftig kritisiert. Würde Bundeskanzler Karl Nehammer denn anders reagieren, wenn die EU ein Erdgas-Embargo auf die Tagesordnung setzt? Nein!

Die Solidarität bekommt Risse, wenn die Kosten von Sanktionen ihre Sinnhaftigkeit übersteigen.Möglicherweise können die Eurokraten in Brüssel nicht nachempfinden, was es für die Lebenswelt sogar schon von Durchschnittsfamilien bedeutet, wenn plötzlich acht Prozent ihres Einkommens - ein 50-Jahre-Rekord - wegschmelzen? Es droht überdies Altersarmut für Inhaber von Privatpensionen, wenn das Kapital wegschmilzt.

Es häuft sich sozialer Sprengstoff an, denn mehr als eine Generation hat keine Erfahrung im Umgang mit solchen Teuerungen.Die 27 Staatschefs der EU konnten gerade noch die Geschlossenheit zusammenkleistern - dank der „Magie des Saales“, wie ein Beobachter das Geheimnis von EU-Gipfeln nannte: „Hinter den geschlossenen Türen kann sogar ein Orbán aus dem Schützengraben steigen.“

Der Ukraine bleiben noch höchstens fünf Monate Zeit, Europa vereint hinter sich zu wissen, warnt ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt