Konflikte drohen

Wo Wien jetzt überall zur Großbaustelle wird

(Bild: Schiel Andreas)

Es wird so viel gebaut, wie noch nie. Baukräne so weit das Auge reicht. Die „Krone“ gibt den Überblick, wo in Wien Großbaustellen drohen und warum es Konflikte geben könnte.

Denn egal, ob ein Bauprojekt auf der grünen Wiese oder im dicht verbauten Stadtgebiet geplant ist, meist wird es von Protesten begleitet. Wir haben uns angesehen, wo in den kommenden Jahren Konfliktpotenzial schlummert:

(Bild: Krone KREATIV)

• Areal Nordwestbahnhof: Ab 2024 entsteht auf der größten innerstädtischen Entwicklungsfläche Wien ein komplett neuer Stadtteil mit über 15.000 Wohnungen. Eine Bürgerinitiative befürchtet einen Verkehrskollaps. Über eine Unterschriftenliste haben sie nun sogar Parteienstellung und können dem Projekt damit auch ihren Stempel aufdrücken.

Visualisierung des Nordwestbahnhofgeländes

(Bild: ¬© 2018 nightnurse images, Zürich)

• Fernbus-Terminal: In wenigen Jahren wird man die Gegend am Handelskai im Zweiten nicht wieder erkennen. Hier entsteht das neue internationale Busterminal der Stadt. Über dem Terminal kommt ein rund 90 Meter hohes Hotel- und Bürogebäude. Erste Busabfahrten: ab dem Jahr 2025.

(Bild: (c) ZOOMVP.AT)

• U2/U5: Der Neu- und Ausbau der U2/U5 ist das Jahrhundert-Öffi-Projekt schlechthin. Gleich zwei U-Bahn-Linien werden hier realisiert. Nicht jeder ist begeistert: Zahlreiche Unternehmer fürchten wegen der Baustellen um Umsatzrückgänge. Für Firmen gibt es finanzielle Hilfe.

Der Tunnelanstich für die U2 am Matzleinsdorfer Platz.

(Bild: Gerhard Bartel)

• Stadtstraße: Sie soll Entlastung für die verkehrsgeplagten Bewohner der Donaustadt bringen. Die 3,2 km lange Straße wird ab Herbst 2026 die Seestadt mit der Südosttangente verbinden. Der Kampf dagegen ist auch das Steckenpferd von Berufsdemonstranten. Schon zweimal wurden Protestcamps von der Polizei geräumt.

Die Bauarbeiten an der Stadtstraße schreiten voran.

(Bild: Schiel Andreas)

• Quartier Süßenbrunner Straße West: Rund 1200 Wohnungen, Geschäfts- und Gewerbeflächen sollen in dem 8,5 Hektar großen Plangebiet entstehen. Das Projekt ist noch in Entwicklung, die Bauhöhe von bis zu 33 Metern besorgt die Anrainer schon jetzt.

(Bild: Tomschi Peter)

• Quartier „An der Schanze“ Donaufeld: Auf 65 Hektar Fläche kommen zwischen Floridsdorf und Kagran 6000 neue Wohnungen. Anrainer haben hier sogar schon den Verfassungsgerichtshof eingeschalten.

Neubaus Bezirkschef Markus Reiter (Grüne) mit Sophienspital-Plänen

(Bild: BV07)

Beim Sophienspital läuft scheinbar alles rund

• Mitten im dicht verbauten 7. Bezirk entsteht auf dem Areal des ehemaligen Sophienspitals ein neuer Stadtteil - und es ist für Wiener Verhältnisse vergleichsweise ruhig. Bürgerproteste sucht man hier vergebens. Bereits seit 2018 werden Anrainer in die Planung einbezogen.