Warum bin ich so müde?

Wer fast die ganze Nacht plaudernd oder tanzend verbracht hat, wundert sich wohl nicht, wenn er tags darauf erschöpft ist. Aber nicht immer steckt ein so angenehmer Grund dahinter. Zu den Ursachen zählen außer Schlafmangel körperliche und seelische Anstrengung sowie Überarbeitung. Aber auch Erkrankungen (etwa Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes, Depressionen, Herzrhythmusstörungen, Migräne) und die Einnahme von Medikamenten können chronisch müde machen.

Nehmen Sie genügend Vitamine zu sich?
Mitunter verbirgt sich Vitaminmangel dahinter. Wie viele Menschen hierzulande daran leiden, darüber herrscht jedoch Unklarheit: „Das ist ein stark unterdiagnostizierter Bereich, es gibt leider für Österreich keine verlässlichen Daten. Denn ganz ehrlich: Wann wird ein Vitaminstatus bestimmt? Viel zu selten, würde ich sagen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm, Ernährungsmediziner und Präsident des Österr. Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin.

„Man sollte das aber besonders dann in die Differenzialdiagnostik einbeziehen, wenn Symptome wie Leistungsabfall, Müdigkeit oder auffällige Blässe der Haut vorliegen. In diesen Fällen wäre die Bestimmung eines Nährstoffprofils durchaus angebracht“, so der Experte. Bestätigt sich ein Mangel, heißt es, verstärkt auf gesunde, vitaminreiche Ernährung zu achten. Mitunter hilft zusätzlich die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels (Arzt fragen).

Fatigue als Folge von Covid-19
In manchen Fällen gilt Erschöpfung (Fatigue) - genauso wie z. B. verminderte Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen und Atembeschwerden - auch als Folge einer Covid-19-Erkrankung. Der Überbegriff für Langzeitfolgen lautet „Long Covid“. Dazu zählen Beschwerden, die mehr als vier Wochen nach Beginn der Infektion nicht abklingen oder neu hinzukommen und sich nicht anders erklären lassen. Wann spricht man von Fatigue? Wenn sich Betroffene sehr müde und ausgelaugt fühlen. Bereits leichte Tätigkeiten fallen dann schwer. Die Nachtruhe führt zu keiner Erholung. Das Leben wird stark eingeschränkt.