Gauder Fest-Eröffnung

Hotelier als Bürgermeister: „Wie in Piefke Saga!“

„Treff ma ins am Gauder“, hieß es endlich wieder nach zwei Jahren Pause. LH Günther Platter bewies beim Bieranstich, dass er in dieser Zeit nichts verlernt hat! Wie 2019 benötigte er nur zwei Hiebe – und das Gauder Fest war traditionsgemäß eröffnet

(Bild: Christof Birbaumer / Kronenzeitung)

„Treff ma ins am Gauder!“ - endlich ist das in diesem Jahr wieder möglich. Die Eröffnung am Freitagabend lockte knapp 4500 Besucher in das Festzelt, unter ihnen auch zahlreiche Prominente. Die Stimmung war ausgelassen, vor allem bei der Gambrinus Rede blieb kein Auge trocken.

Am Freitagabend wurde nahtlos da angeknüpft, wo vor zwei Jahren Corona-bedingt aufgehört wurde. Verändert hat sich nicht viel - zum Glück, immerhin steht das Fest für jahrhundertelange Tradition! Die Brauchtumsgruppen und Festwägen der Brauerei zogen - begleitet von den Klängen der Musikkapelle Zell am Ziller - ein, danach füllten sich die Tische im wunderschön dekorierten Festzelt. LH Günther Platter (ÖVP) übernahm, wie gewohnt, den Bieranstich - mit Erfolg und zur Erleichterung der durstigen Festbesucher.

Stärkstes Festbier mit 7,8 Volumsprozent
Krüge voll mit „Gauder Bock“, Österreichs stärkstem Festbier mit 7,8 Volumsprozent von Zillertal Bier, wurden herumgereicht - und sie waren während der heiß ersehnten, traditionell bissigen Gambrinus Rede vom Kabarettisten Luis aus Südtirol auch kein Nachteil - denn manch einem Politiker half es, die ihn betreffenden satirischen Sprüche damit besser zu schlucken.

„Zillertalbahn mit heißer Luft der Politik betreiben“
„Letztes Mal habe ich noch gesagt, dass Politiker nicht gerne mit der Bahn fahren, weil es am Bahnsteig heißt: “Bitte zurücktreten!„ Aber so oft fährt die Bahn ja gar nicht, wie ihr da in Österreich die Kanzler wechselt“, ätzte der Kabarettist.

Apropos Bahn: Seit Jahren heißt es, dass die Zillertal Bahn zukünftig mit Wasserstoff angetrieben wird. „Was ist denn jetzt mit dem Wasserstoffbahnele? Wasserstoff ist politisch. Hochexplosiv, aber er verflüchtigt sich auch leicht. Ich täte das Bahnele mit heißer Luft betreiben. Heiße Luft, die von den Politikern kommt, ist ausreichend vorhanden und die Energie wäre sinnvoll genutzt“, schmunzelte er.

„Ein Käfig voller Narren“
Auf dem Zillertal blieb Luis aus Südtirol drauf: „In Mayrhofen seid’s politisch wieder in die 80er Jahre zurückgefallen. Ein Hotelier als Bürgermeister. Woran erinnert uns das? Was? Genau, an die Piefke Saga!“ Er bezieht sich auf Monika Wechselberger, die im Zuge der Wahlen den Bürgermeistersessel für Hans Jörg Moigg räumen musste. „Würde man die Machenschaften im Zillertal mit Filmtiteln benennen, hätten wir: Denn sie wissen nicht, was sie tun. Ein Käfig voller Narren. Oder der Pate, auf wen immer das zutrifft“, wetterte der Redner.

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Fotos

„30 Jahre Playback“ -Tour der Haderlumpen
Das Zillertal ist mitunter für seine vielen Musikgruppen bekannt - vor allem eine Band hatte Luis aus Südtirol im Visier: „Vielleicht hören wir ja ein paar schöne Stückeln musikalisch aufbereitet von den Haderlumpen bei ihrer schon jahrelang andauernden Abschiedstour mit dem Namen ,30 Jahre Playback’“. Corona wurde für die Gruppe immer wieder zum Spielverderber.

Die Rede war scharfzüngig und ironisch, aber auch unterhaltsam und amüsant. Und seien wir uns ehrlich: Was wäre das Gauder Fest ohne die Gambrinus Rede?