Prozess in Innsbruck

Toter Fernfahrer: 2 Jahre Haft für Berufskollegen

Tirol
27.04.2022 12:20

Ein 33-jähriger Lkw-Fahrer ist am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck wegen des Verbrechens der Körperverletzung mit tödlichem Ausgang durch ein Schöffengericht nicht rechtskräftig zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, davon acht Monate unbedingt. Weil er vor dem Prozess bereits fünf Monate und 19 Tage in Haft war, konnte der Angeklagte den Prozess jedoch als freier Mann wieder verlassen.

Der Weißrusse soll am 22. Juni 2019 im Streit einem anderen Fernfahrer auf einem Parkplatz in Kufstein einen Stoß versetzt haben, wodurch dieser stürzte und schließlich seinen schweren Kopfverletzungen erlag. Der Angeklagte hatte sich nicht schuldig bekannt und betont, das Opfer - ein 55-jähriger Ukrainer, den er gut gekannt habe - nicht gestoßen zu haben und dass dieser stark betrunken gewesen sei.

Der Mann sei von selbst gestürzt, als er am Weg zu seinem Lkw war. Eine Obduktion des Opfers ergab jedoch, dass der Mann an den Folgen einer stumpfen Gewalteinwirkung gegen den Kopf verstarb. Zudem hatte das Opfer lediglich 0,1 Promille im Blut.

„Kam mit Sicherheit zu Auseinandersetzung“
Der Schöffensenat zeigte sich nach der Besprechung überzeugt, dass der Tod des Ukrainers durch den Angeklagten hervorgerufen worden war. „Es ist mit Sicherheit zu einer Auseinandersetzung gekommen“, hielt Richterin Helga Moser nach Abschluss der Verhandlung fest. Die zuvor durch seinen Verteidiger ins Treffen geführte Unbescholtenheit des Angeklagten habe sich strafmildernd ausgewirkt.

Zitat Icon

Der Mann hätte durch ärztliche Hilfe ohne weiteres gerettet werden können.

Richterin Helga Moser

„Erschwerend“ sei jedoch der Umstand gewesen, dass sich der 33-Jährige nach der Tat nicht um den Verletzten gekümmert habe. „Der Mann hätte durch ärztliche Hilfe ohne Weiteres gerettet werden können“, hielt Moser fest.

In Lettland festgenommen
Der tatverdächtige Weißrusse war Ende August 2019 zum ersten Mal mit internationalem Haftbefehl gesucht und schließlich in Lettland festgenommen worden. Zuerst wurde gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Mordes eingeleitet. Nun musste er sich des Verbrechens der Körperverletzung mit tödlichem Ausgang verantworten.

 Tiroler Krone
Tiroler Krone
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele