AK-Erfolg vor Gericht

Erstmals Pension für Long-Covid-Patient erstritten

(Bild: Manuel_Faba)

Massive Lungen- und Atemprobleme, Müdigkeit, fehlender Geschmacks- oder Geruchssinn - Long Covid hat viele Gesichter. Die Arbeiterkammer (AK) Burgenland verbuchte nun einen wichtigen Erfolg: Erstmals wurde für einen Betroffenen eine Berufsunfähigkeitspension vor dem Sozialgericht Eisenstadt erstritten.

Der 61-jährige Nordburgenländer lag bereits zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 darnieder. Obwohl sich die Symptome rasch besserten, kam es bei ihm Wochen nach der Erkrankung zu heftigen Beschwerden. Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, extreme Gefühls- und Geschmacksstörungen, Herzmuskelschwäche oder Depressionen waren die Folge.

„Er ist massiv eingeschränkt“
Der Versicherungsangestellte konnte weder arbeiten noch den Alltag bewältigen. „Er ist massiv eingeschränkt“, erklärt AK-Sozialrechtsexperte Andreas Pfeifer. Nach 45 Jahren bei seiner Firma blieb nur der Krankenstand und ein Antrag auf Berufsunfähigkeitspension. Hinzu kam ein wahrer Ärztemarathon. „Alleine bis die Diagnose Long Covid bestätigt wurde, dauerte es Monate“, so Pfeiffer. Der Betroffene und die AK kämpften gemeinsam ein Jahr dafür, dass die Erkrankung und die Einschränkungen anerkannt wurden.

Berufsunfähigkeit anerkannt
Anfang April gab es nun einen Vergleich. Der Mann kann krankheitsbedingt in Pension gehen. Die Berufsunfähigkeit wurde rückwirkend anerkannt. „Es ist der erste uns bekannte Fall bei Long Covid im Burgenland“, meint der AK-Sozialrechtsexperte.