Die Tötung der Laika-Hündin „Ola“ kann der ehemalige Amtstierarzt, Ex-Jäger, Tierethiker und Buchautor Rudolf Winkelmayer nicht nachvollziehen. „So etwas ist keine zeitgemäße Lösung und nicht im Sinne der Tierethik. Was kann der Hund dafür, dass er seinem natürlichen Jagdtrieb folgt? Und wem ist geholfen, wenn der Jäger ein wilderndes Haustier standrechtlich erschießt?“, meint der Experte. Denn die Tötung eines solchen ziehe immer auch menschliches Leid nach sich.
Daher gelte es, das gelindeste Mittel anzuwenden: Lautes Schreien oder Warnschüsse abzugeben, sei praktikabler. „Jäger sollten das freilaufende Haustier auch fotografieren, den Besitzer ermahnen und ihn den Behörden melden“, so Winkelmayer, der – wie die Pfotenhilfe Lochen – ein Abschussverbot von Haustieren für Waidmänner fordert.
Jäger sind als Tierschützer nicht glaubhaft, weil es ihnen um einen hohen Wildbestand und am Ende des Tages um den Abschuss geht. Haustiere zu schießen, ist nicht mehr zeitgemäß.
Rudolf Winkelmayer Tierethik-Experte und Buchautor
Gegenseitiges Verständnis gefordert
Christopher Böck vom OÖ-Landesjagdverband ist gegen eine Anlassgesetzgebung und plädiert für gegenseitiges Verständnis. „Wer außer uns Jägern schützt Wildtiere vor Haustieren? Das ist doch sonst jedem egal“, sagt Böck. Jäger würden auch deren Leid sehen: „Ohne unsere Kontrolle funktioniert das leider nicht.“
Der Tierschutz darf nicht beim Haustier aufhören. Warum reißen denn Hunde Rehe? Wir haben Videos, die belegen, wie achtlos manche Hundehalter in der Natur agieren.
Wildbiologe Christopher Böck vom Landesjagdverband OÖ
Hunde hätten Rehe gehetzt
Im Fall jenes Jägers, der in Attnang-Puchheim gedroht haben soll, die Hunde von Kerstin H. (23) zu töten, legt Böck Wert darauf, dass in der Vergangenheit zwei Hunde - nicht die von H. - dort Rehe gehetzt hätten. „Hinterher hat man das Gespräch gesucht, ist aufeinander zugegangen.“
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