Reh attackiert

OÖ: Jäger erschießt ausgebüxte Hündin „Ola“

Oberösterreich
23.03.2022 07:00

„Ich kann seit Sonntag weder essen noch schlafen und kriege das nicht mehr aus dem Kopf“, sagt Marek S. (35) aus Attnang-Puchheim (Oberösterreich). Seine Hündin war am Sonntag beim Spazierengehen ausgerissen - kurz danach hörte er drei Schüsse: Ein Jäger hatte „Ola“ erschossen, weil sie ein Reh gejagt und gerissen haben soll.

Mit seiner Lebensgefährtin und der 16 Monate alten Tochter im Kinderwagen unternahm Marek S. (35) am Sonntagnachmittag in Attnang-Puchheim einen Spaziergang. Mit dabei hatte er auch seine Hunde - einen Ungarischen Vorstehhund (auch Vizsla genannt) und einen Westsibirischen Laika, die beide angeleint waren. „Ihre Leinen hatten sich ineinander verknotet, ich wollte sie lösen. Dabei ist mir die ,Ola‘ entwischt“, erzählt S. Er lief dem fünfeinhalb Jahre alten Hund zwar nach, erwischte ihn aber nicht. Dank eines GPS-Senders am Halsband konnte er „Ola“ aber folgen. „Ich hab‘ dann drei Schüsse gehört und gesehen, dass ein Jäger einen blutigen Sack in sein Auto lädt.“

Blick auf toten Hund gestattet
Drei Waidmänner waren vor Ort. S. durfte noch einen Blick auf den Hundekadaver werfen, allerdings kein Foto machen. „Man hat mir erklärt, dass ,Ola‘ gewildert haben soll, von einem Reh war noch keine Rede, und Kadaver hab‘ ich auch keinen gesehen“, so S., der kritisiert, dass zu dem Zeitpunkt noch andere Wanderer und Bärlauchpflücker unterwegs waren: „Es hätte jemand getroffen werden können.“

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In dem Fall ist alles rechtens und sauber abgelaufen. Kein Jäger wünscht sich, einen Hund erlegen zu müssen.

Christopher Böck, OÖ-Landesjagdverband

Trächtige Geiß
Dem widerspricht Christopher Böck vom Landesjagdverband: „Jäger sind geschult und erfahren genug, um zu erkennen, wo ein Kugelfang ist. Hätte eine Gefahr bestanden, hätte niemand zur Waffe gegriffen.“ Laut Böck sei das Töten eines Hundes kein Vergnügen, in dem Fall aber unumgänglich gewesen. Ein Spaziergänger habe den Jagdpächter alarmiert. „Der Hund hat ein Reh niedergerissen und dann ein anderes gejagt. Trotz lauten Rufens hat er nicht abgelassen“, so Böck.

Fangschuss
Die Laika-Hündin musste mit einem Fangschuss erlegt werden. Danach sei das schwer verletzte Reh von seinen Leiden erlöst worden: „Es war eine trächtige Geiß, die auch nicht mehr verwertet werden konnte.“

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