Auf Ski-Streife

Mit Ski-Polizisten auf Saalbacher Pisten

Salzburg
19.03.2022 20:00

Der Notruf von der Piste geht im Winter in Saalbach mehrmals täglich ein. Nicht immer muss dann auch die Polizei ausrücken. Wenn sie es aber macht, dann mit Ski und Skischuhen

Der Tag beginnt mit Kaffee. Am Funkgerät gehen derweil die ersten Funksprüche aus Obertauern, Wagrain und Flachau ein. Im Pinzgauer Glemmtal ist es noch ruhig. Die Polizisten Martin Fiechtl und Sebastian Messner haben heute Skidienst. Ihr Einsatzgebiet: die Pisten in Salzburgs größtem Skigebiet Saalbach, von Vorderglemm bis Hinterglemm.

Während an der Türe der Polizeiinspektion bereits die ersten Skiurlauber gestohlene oder verloren gegangene Ski melden wollen, bereiten sich die beiden jungen Polizisten auf den Einsatz im Skigebiet vor.

„Heute könnte ein hektischer Tag werden. Schönes Wetter und viele Urlauber sind oft ein Garant für Unfälle auf der Piste“, sagt Messner. Zwischen 100 und 120 Ski-Kollisionen passieren in Saalbach jeden Winter. Ab etwa 10 Uhr geht’s erfahrungsgemäß los. Es ist bereits kurz vor 12 Uhr, bisher noch nichts gemeldet.

Polizei bekommt Verletzte oft nicht mehr zu sehen
„Wenn nichts los ist, wird uns auch nicht langweilig. Es gibt viel aufzuarbeiten, am Schreibtisch oder auf der Piste“, sagt Fiechtl. Er und Kollege Messner stehen bereits auf der Piste 8a, unterhalb der Westgipfelbahn-Mittelstation. Gestern ist dort eine Snowboarderin mit einer Skifahrerin kollidiert. Die Pistenrettung hat beide Verunfallten versorgt. Die Snowboarderin aus Belgien wurde sofort von der Unfallstelle ins Krankenhaus nach Zell/See gebracht. Die Polizisten werden mit ihr nur telefonieren können. Da wird sie bereits in ihrer Heimat sein.

Für Berichte der Polizei ist das Telefon oft der einzige Weg. An Ort und Stelle wird am Tag danach nur der Unfallhergang rekonstruiert. „Das ist wie bei einem Verkehrsunfall“, sagt Fiechtl. „Nur es gelten nicht die Regeln des Straßenverkehrs, sondern die FIS-Regeln.“ Während beide Polizisten im Schnee die Stelle absichern, die Hangneigung messen, brausen die Skifahrer zwischen den beiden Polizisten durch. Von Abstand oder reduziertem Tempo kaum eine Spur. Der Unfall von gestern ist aufgenommen. Es wird ein ruhiger Tag bleiben.

Einzig gegen 14 Uhr müssen die Polizisten noch zu einem Unfall am anderen Ende des Tals. Ein Skifahrer stürzt bei der Einstiegsstelle eines Sessellifts und bricht sich dabei den Unterarm. Fiechtl und Messner müssen bei Stürzen ohne Fremdeinwirkung an und für sich nicht tätig werden. In dem Fall musste dies der Betriebsleiter der Seilbahn erst glaubhaft vermitteln. Unfälle gibt es an diesem Tag im Skigebiet noch zahlreiche. Jedoch sind die meisten ohne Fremdverschulden, sogenannte Eigenverletzungen. Und bei denen braucht es in der Regel Fiechtl und Messner nicht.

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