IAEO nun sicher

Syrien arbeitete heimlich an Atomwaffen

Ausland
24.05.2011 18:34
Syrien hat nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO mit großer Wahrscheinlichkeit an einem geheimen Atomwaffenprogramm gearbeitet. In einem am Dienstag verteilten Bericht schließen die Atomwächter erstmals aus all den ihnen vorliegenden Informationen, dass eine 2007 von Israel zerstörte Anlage in Al Kibar mit großer Wahrscheinlichkeit ein fast fertiger geheimer Atomreaktor war, der der Behörde gemeldet werden hätte müssen.

Damit bereiten die Atomwächter in Wien den Grund für mögliche weitere Schritte der internationalen Gemeinschaft gegen das Regime in Damaskus. Entscheidet sich der IAEO-Gouverneursrat in seiner Sitzung Anfang Juni, den Fall Syrien per Resolution an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu verweisen, könnten weitere Sanktionen drohen.

Die USA waren sich schon seit langem sicher, dass Syrien in Al Kibar an einer Anlage zur Produktion von Material für Atomwaffen baute. US-Geheimdienstberichten zufolge handelt es sich um einen ursprünglich in Nordkorea entworfenen Reaktor zur Herstellung von waffenfähigem Uran. Israel zerstörte die Anlage 2007, bevor die IAEO die Vorwürfe klären konnte. Atominspektoren fanden aber bei einer anschließenden Kontrolle des Geländes Spuren von Uran, die nicht natürlichen Ursprungs sein konnten. Damaskus bestreitet alle Vorwürfe, arbeitet aber auch mit der IAEO seit Jahren nicht ausreichend zusammen. Die IAEO habe alle Möglichkeiten ausgereizt, Syrien zur Zusammenarbeit zu bewegen und habe sich deshalb zu diesem Urteil im Bericht entschlossen, hieß es aus diplomatischen Kreisen in Wien.

Verdacht gegen Iran erhärtet sich immer mehr
Der Internationalen Atomenergiebehörde liegen außerdem neue Informationen über das iranische Atomprogramm vor. Demnach verfüge das Land derzeit über genug angereichertes Uran für mindestens zwei Atombomben. Der Bestand an schwach angereichertem Uran sei trotz internationaler Sanktionen auf 4,1 Tonnen nach 3,6 Tonnen im Februar gestiegen, heißt es. Zur Waffentauglichkeit muss der Stoff aber weiter verarbeitet werden.

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