„Verantwortungsvoll“

USA verschieben nach Putins Drohung Raketentest

Ausland
02.03.2022 22:50

Die US-Regierung verschiebt als Zeichen der Deeskalation im Konflikt mit Russland den geplanten Test einer Langstreckenrakete. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe angeordnet, dass der für diese Woche vorgesehene Test einer ballistischen Interkontinentalrakete vom Typ Minuteman III vorerst nicht stattfinde, erklärte Pentagon-Sprecher John Kirby am Mittwoch.

Damit wolle man zeigen, dass die USA nicht die Absicht hätten, sich an Aktionen zu beteiligen, „die missverstanden oder falsch interpretiert“ werden könnten. „Wir haben diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen, sondern um zu zeigen, dass wir eine verantwortungsvolle Atommacht sind.“

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (Bild: AP)
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin

Die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin, Abschreckungswaffen in erhöhte Alarmbereitschaft zu setzen, sei „gefährlich“, „unnötig“ und „inakzeptabel“, sagte Kirby. Sowohl die Vereinigten Staaten als auch Russland seien sich eigentlich seit langem einig, dass der Einsatz von Atomwaffen verheerende Folgen haben könnte, so Kirby. Ein Atomkrieg könne nicht gewonnen und dürfe niemals geführt werden. Der verschobene Raketentest habe keinen Einfluss auf die „strategische Nuklearposition“ der USA. Kirby betonte außerdem, dass der Test keinesfalls abgesagt sei, es gebe aber noch keinen neuen Termin.

Die USA testen regelmäßig die Zielgenauigkeit und Zuverlässigkeit ihrer Interkontinentalwaffen. Langstreckenraketen des Typs Minuteman können mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Während des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Putin am Sonntag befohlen, die Abschreckungswaffen der Atommacht in besondere Alarmbereitschaft zu versetzen. Die Ankündigung wurde weithin als Drohung mit dem Atomwaffenarsenal des Landes aufgefasst. „Wir bewerten die Anordnung von Präsident Putin und sehen derzeit keinen Grund, unsere eigene Alarmstufe zu ändern“, hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Montag gesagt.

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