Lenkt Russland ein?

Ukraine: Zweite Verhandlungsrunde am Donnerstag

Ausland
02.03.2022 18:43

Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sollen am Donnerstag weitergehen. Dies teilte der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski am Mittwochabend mit. „Wir warten morgen auf sie“, sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Nach vorläufigen Angaben solle das Treffen mit Vertretern des Nachbarlandes in der ersten Tageshälfte stattfinden. Die Ukrainer seien auf der Anreise. Als Ort der Begegnung sei Brest im Westen von Weißrussland vereinbart worden. Die ersten Gespräche am Montag hatten keine greifbaren Resultate ergeben.

Eine Bestätigung aus Kiew gab es zunächst nicht. Allerdings hatte die Nachrichtenagentur UNIAN unter Berufung auf Kiews Delegationsleiter David Arachamija berichtet, dass die Ukraine neuen Verhandlungen mit Russland zugestimmt habe. Zuvor hatte es um die Fortsetzung der Verhandlungen Verwirrung gegeben. Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sagte der ukrainischen Agentur Ukrinform: „Was die Gespräche betrifft: Es ist nicht bekannt, ob sie stattfinden werden.“

Lawrow: „Russland hat viele Freunde“
Der russische Außenminister Sergej Lawrow warnte, dass ein dritter Weltkrieg ein Atomkrieg wäre. Sollte es dazu kommen, kämen auch Atomwaffen zum Einsatz und das wäre zerstörerisch. Russland wäre einer „realen Gefahr“ ausgesetzt, sollte die Ukraine zu Atomwaffen gelangen. Zuvor wurde der Minister mit den Worten zitiert, Russland werde nicht zulassen, dass die Ukraine in den Besitz von Nuklearwaffen kommt.

Lawrow warf der Ukraine zudem vor, kein echtes Interesse an Verhandlungen mit Russland zu haben. Das solle auf Druck der USA passieren, meinte Lawrow, ohne dafür Belege zu haben. „Der Westen weigerte sich, mit uns bei der Bildung einer neuen europäischen Sicherheitsarchitektur zusammenzuarbeiten“, so Lawrow weiter. Mit Blick auf die weltweiten massiven Sanktionen gegen Russland betonte Lawrow Moskaus Platz in der globalen Gemeinschaft. „Russland hat viele Freunde, es ist unmöglich, es zu isolieren.“

Russland unterstellt Ukraine „Genozid“
Offenbar will Russland der Ukraine die Zusammensetzung ihrer künftigen Regierung vorschreiben. „Das ukrainische Volk wählt seine Führung“, erzählte Lawrow in einem auszugsweise veröffentlichten Interview mit dem TV-Sender Al Jazeera. „Aber sie muss alle Nationalitäten der Ukraine vertreten“, forderte Lawrow. Russland hat immer wieder beklagt, dass die prowestliche ukrainische Regierung russische Muttersprachler und Russen vor allem im Osten der Ukraine diskriminiere. Zudem war in Moskau bereits mehrfach - trotz fehlender Belege - von einem „Genozid“ an der russischsprachigen Bevölkerung die Rede.

Großbritannien will die Vereinten Nationen zur „kraftvollsten möglichen Verurteilung“ des russischen Vorgehens in der Ukraine bewegen. Premier Boris Johnson kündigte an, Großbritannien werde auch alles tun, um Ukrainern die Flucht aus dem Kriegsgeschehen zu ermöglichen. Er brachte seine Verachtung über die Angriffe auf die Ukraine zum Ausdruck und erklärte, man werde das ukrainische Volk und dessen Widerstand unterstützen.

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einem Telefonat für die britischen Bemühungen bedankt, Defensivwaffen an die Ukraine zu liefern. Sie seien entscheidend, um die russischen Streitkräfte zurückzuhalten. Beide Politiker hätten ihre Sichtweise zum Ausdruck gebracht, dass weitere Sanktionen nötig seien, um den Druck auf Russlands Präsident Wladimir Putin zu erhöhen. Das Vorgehen Putins in der Ukraine bezeichnete Johnson als Kriegsverbrechen.

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