Wirte frustriert

„Parken kostet so viel wie ein Schnitzel“

Wien
23.02.2022 19:00

In den Außenbezirken bereitet das Parkpickerl den Gastronomen Kopfzerbrechen. Nicht nur, dass viele Gäste aus dem Umland anreisen, auch die Mitarbeiter müssen ihr Auto abstellen können.

„Wo sollen meine Gäste parken?", fragen sich viele Wirte am Stadtrand. Das Parkpickerl und die Kosten fürs Kurzparken wird einige Gäste abschrecken, befürchten Gastronomen.

Susi Schafarik betreibt einen Heurigen im Süden von Wien. „Meine Gäste kommen durchschnittlich um 18 Uhr“, erzählt sie. Bis jetzt ging die Kurzparkzone in Favoriten bis 19 Uhr. Daher mussten die Heurigengäste nur eine Stunde fürs Kurzparken bezahlen. In wenigen Tagen ändert sich das aber, da ist das Parken dann bis 22 Uhr kostenpflichtig. „Wie sollen wir das machen?“, wird Susi oft gefragt.

Aber auch die Gastronomin hat da keine Lösung parat. „Um die Kosten fürs Kurzparken bekommen meine Gäste ein Schnitzel!“, sagt die Wirtin.

Auf dem Gästeparkplatz hätten gerade einmal 15 Autos Platz. Und dort müssen ab sofort auch ihre Mitarbeiter parken. Monika M. betreibt ein Gasthaus im südlichen Teil der Stadt, das nicht weit von der Grenze zu Niederösterreich entfernt ist. Mindestens die Hälfte der Gäste reisen aus den benachbarten Ortschaften für ein Schnitzel an.

„Meine Gäste kommen nicht mit der U-Bahn“, sagt die Wirtin vom Dorfwirt Oberlaa. Die eingeführte Kurzparkzone im September hätte bereits zu einem Rückgang an Gästen geführt. „Erst Corona und jetzt das, sie nehmen mir immer mehr die Freude am Arbeiten“, beklagt die Geschäftsfrau.

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Das Parkpickerl stellt für Gastronomen ein massives Problem dar.

Gastronomie-Sprecher Peter Dobcak

Wiens Gastronomie-Sprecher Peter Dobcak bestätigt: „Das Parkpickerl stellt für Gastronomen ein massives Problem dar.“ Es gehe ihm vor allem um die Mitarbeiter. Jetzt schon herrsche eine Personalnot, die mit dem Parkpickerl verschärft werden könnte.

Dobcak fordert daher einen vergünstigten Tarif für Mitarbeiter in der Gastronomie. Die Stadt müsse Verständnis zeigen, wenn ein Koch oder eine Kellnerin um 11 Uhr nachts nicht mehr öffentlich nach Bratislava pendeln will.

Nulltoleranz bei Strafen ab dem 1. März
Wird es in der nächsten Woche eine Kulanzfrist geben? Also keine Strafen? Die Stadt verneint. Auch bei den bisherigen Zonen-Erweiterungen wurde meist ab dem Tag eins hart durchgegriffen.

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