Nach Skandalen
Umstrittene Chefin der Londoner Polizei tritt ab
Ihr Vertrag wurde erst im September verlängert, doch nach einer Reihe von Skandalen tritt die umstrittene Chefin der Londoner Polizei zurück. Cressida Dick kündigte am Donnerstagabend ihren Rückzug „mit großem Bedauern“ an.
Die erste Frau an der Spitze der Metropolitan Police sagte, sie habe „keine andere Wahl als zurückzutreten“, nachdem sie auch den Rückhalt des Bürgermeisters verloren habe. Sadiq Khan hatte bereits zuvor Zweifel daran geäußert, dass Dick den notwendigen Kulturwandel in der Polizeieinheit auf die richtige Weise angehe. Der Londoner Bürgermeister dankte der Beamtin, die 40 Jahre in der Polizei und vier Jahre auf dem Chefposten verbracht hat, für ihre Dienste. In ihrem Statement gestand die 61-Jährige ein, dass die Polizei viel verloren gegangenes Vertrauen in der Bevölkerung neu aufbauen müsse.
Polizisten als Täter
Erst vergangene Woche hatte eine Untersuchung der Polizei große Missstände bescheinigt. Die Metropolitan Police war in den vergangenen Monaten immer wieder in die Kritik geraten - unter anderem aufgrund von diskriminierendem oder frauenfeindlichem Verhalten einiger Polizisten oder wegen des harschen Umgangs mit Demonstrantinnen und Demonstranten.
Ein Tiefpunkt war im vergangenen Jahr der Mord an einer jungen Frau, die von einem Polizisten getötet wurde. Auch am Umgang der Scotland-Yard-Ermittler mit den Lockdown-Partys in der Downing Street gibt es Kritik. Die Ermittlungen zu diesem Politskandal um Tory-Premierminister Boris Johnson laufen derzeit noch.
Wer Dick nachfolgen wird, ist noch unklar. Sie bleibt aber noch einige Zeit im Amt. So soll eine geordnete Übergabe garantiert werden.
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