Nach heftiger Kritik

Spotify will gegen Corona-Lügen vorgehen

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31.01.2022 08:08

Nach Kritik an seinem Umgang mit Corona-Desinformationen hat der schwedische Musik-Streamingdienst Spotify angekündigt, künftig alle Beiträge zu Covid-19 mit einem Hinweis zu versehen, der Nutzer zu wissenschaftlich fundierten Informationen aus verlässlichen Quellen führen soll. Diese neue Initiative gegen Falschinformationen werde in den kommenden Tagen weltweit umgesetzt, teilte der Gründer und Chef des Unternehmens, Daniel Ek, am Sonntag in einem Blogeintrag mit.

Damit gehe Spotify auf seine Nutzer ein, die in den vergangenen Tagen Fragen über die Grenze zwischen akzeptablen und inakzeptablen Inhalten der Plattform aufgeworfen hätten, hieß es weiter.

Spotify hatte zunächst argumentiert, dass es seinen Nutzern alle Musik- und Audioinhalte zugänglich machen wolle. „Das bringt eine große Verantwortung mit sich, wenn es darum geht, ein Gleichgewicht zwischen der Sicherheit für die Hörer und der Freiheit für die Urheber zu schaffen“, teilte der Streamingdienst am Mittwoch in einer Erklärung mit.

Musiker-Protest an Podcast
Zuvor hatten mehrere Künstler, darunter Neil Young und Joni Mitchell, angekündigt, ihre Musik von Spotify abzuziehen. Damit protestieren sie gegen einen von zahlreichen Wissenschaftlern als verharmlosend kritisierten Corona-Podcast des US-Schauspielers und Comedians Joe Rogan.

In einem offenen Brief, der später von der Homepage verschwand, hatte Young seine Kritik gegen Rogans äußerst populären Podcast gerichtet: „Sie können Rogan oder Young haben. Nicht beide.“ Am vergangenen Freitag zog Mitchell nach: „Ich habe beschlossen, meine gesamte Musik bei Spotify zu entfernen“, schrieb die 78-Jährige („Jericho“) auf ihrer Website. „Verantwortungslose Menschen verbreiten Lügen, die Menschen das Leben kosten.“ Sie sei in dieser Sache solidarisch mit Neil Young und den globalen wissenschaftlichen und medizinischen Gemeinschaften.

Rogan gesteht Fehler ein
Rogan selbst hat sich inzwischen zu Wort gemeldet - und Fehler eingestanden. In einem rund zehnminütigen Instagram-Video sagte der 54-Jährige mit Blick auf seine Kritiker: „Es tut mir sehr leid, dass sie sich so fühlen, das ist ganz sicher nicht, was ich möchte. Ich bin ein großer Neil-Young-Fan.“

Über das Konzept seines Podcasts sagte Rogan: „Es geht mir nicht darum, Falschinformationen zu verbreiten oder kontrovers zu sein. Ich habe mit dem Podcast nichts anderes versucht, als mit Leuten zu sprechen und interessante Gespräche zu haben.“ Er wolle in Zukunft mehr Ausgewogenheit haben und neben den kontroversen Meinungen auch andere abbilden. Auch wolle er sich besser auf die Interviews vorbereiten. „Ich plane alles selbst und mache es nicht immer richtig.“

Rogan moderiert seinen Podcast „The Joe Rogan Experience“ seit 2009. Derzeit ist es der meistgehörte Podcast auf Spotify, bei dem Rogan immer wieder mit kontroversen und umstrittenen Aussagen für Schlagzeilen sorgt. Rogan stand bereits in der Kritik wegen beleidigender Kommentare zu Trans-Menschen und weil er in seiner Sendung auch extreme Vertreter des rechten Rands einlud.

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