„Krone“-Kommentar

Christian Baha: Das verflixte 14. Jahr

Kolumnen
30.01.2022 07:00

Beim Blick auf die Börsen zeigt sich derzeit ernste allgemeine Verunsicherung: Die US-Technologiebörse Nasdaq hat seit Jahresbeginn 11,5 Prozent verloren, der chinesische Shanghai Index gab um acht Prozent nach, der Euro-Stoxx Index um vier Prozent. Immerhin wird Gold seinem Ruf zur Absicherung gerecht; es schwankt entlang der Nulllinie. Sind das bereits die Vorboten eines großen Crashs, der im historischen Mittel etwa alle sieben bis acht Jahre - z.B. beim US-Einmarsch in den Irak (1991), beim Platzen der Internet-Blase (2000), beim 9/11-Terror (2001), zu Beginn der Immobilien- und Finanzkrise (2008) - stattfindet? Droht 2022 als verflixtes 14. Jahr in die Geschichte einzugehen?

Die extremen Schwankungen an den Börsen sind eine Reaktion auf die aktuelle Ankündigung der US-Notenbank FED, Zinsen ab März anheben zu wollen und Anleihenkäufe weiter einzuschränken, um die hohe Inflation von sieben Prozent abzubremsen, die vor allem von den Energiepreisen befeuert wird: Öl schoss im Jänner um 16 Prozent nach oben.

Noch hat Fed-Chef Jerome Powell die Details zu Zinserhöhungen ausgespart. De facto reicht derzeit schon die Spekulation über vier oder mehr schrittweise Zinserhöhungen in diesem Jahr, um die Märkte hyperventilieren zu lassen. De facto kann in dieser explosiven Stimmungslage ein kleiner Funkenflug ausreichen - und an der Wall Street ein Börsenbeben auslösen. Es sei denn, die Geldpressen werden wieder angeworfen.

Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)

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