krone.at-Test

Lautsprecher für jeden Geschmack und Geldbeutel

Elektronik
30.01.2022 06:00

Ob mit WLAN oder Bluetooth, portabel oder stationär: Lautsprecher boomen, entsprechend groß ist das Angebot. krone.at hat vier aktuelle Modelle getestet - von klein und günstig bis groß und entsprechend teuer - und verrät, wo ihre Stärken und Schwächen liegen.

Apple HomePod mini
UVP: 99 Euro

Der HomePod mini ist der kleinste, günstigste, smarteste und auch bunteste der vier Lautsprecher im Test. Der seit wenigen Wochen hierzulande erstmals ohne Umwege direkt über Apple in neuen, knalligen Farben erhältliche Speaker tritt das Erbe des im März 2021 eingestellten HomePods an. Obwohl deutlich kleiner und mit knapp 350 Gramm nur noch ein Siebtel schwer, braucht sich die Kugel in Sachen Leistungsumfang nicht zu verstecken.

Dank tiefer Siri-Integration lässt sich der Multiroom-fähige und mit einem zweiten Exemplar auch als Stereo-Lautsprecher einsetzbare Mini nebst Touch bequem per Sprache steuern und in Kombination mit Apples HomeKit auch als Kommandozentrale für das Smart-Home nutzen. Die Intercom genannte Funktion erlaubt es iOS-Nutzern zudem, Sprachnachrichten an den Lautsprecher zu verschicken, um so etwa den Kindern im oberen Stockwerk mitzuteilen, dass das Essen fertig ist. Und sollte man einmal nicht mehr wissen, wo man sein iPhone liegen gelassen hat, „pingt“ der Lautsprecher dieses an.

In Sachen Klang sollte man sich vom Kleinen allerdings nichts allzu Großes erwarten. Auf niedriger Lautstärke kann der Mini insbesondere bei Akustik- oder Klassikaufnahmen mit seinem ausgewogenen Rundumklang durchaus überzeugen, wird die Musik allerdings lauter und die Frequenzen tiefer, fehlt es dem HomePod mini an Klarheit und Definition. Stichwort: Klangbrei. Zimmer mit durchschnittlicher Größe lassen sich aber problemlos mit ihm beschallen. Abzüge gibt es für die fehlende Kompatibilität mit Android sowie das Netzkabel, das zwar farblich zum Lautsprecher passend textil umgarnt, aber leider fix mit diesem verbunden und daher im Schadenfalls nicht austauschbar ist.

Loewe We. HEAR 2
UVP: 169 Euro

Der deutsche Hersteller Loewe war bislang vor allem für seine Fernseher im Premium-Segment bekannt, unter der Marke „We. By Loewe“ versucht das Unternehmen seit 2020 auch jüngere Käuferschichten mit entsprechend schmaleren Geldbörseln zu erschließen. Neuestes Produkt ist der für den Outdoor-Einsatz konzipierte und dementsprechend nach IPX6 vor Spritzwasser und Staub geschützte Bluetooth-Lautsprecher HEAR 2. Ein 4000-mAh-Akku versorgt den zwei Kilo schweren 2x15-Watt-RMS-Lautsprecher bis zu 17 Stunden lang mit Strom. Ein Tragegurt für den komfortablen Transport liegt ebenso bei wie ein 3,5-mm-Audiokabel, über das Musik alternativ zur drahtlosen Übertragung mittels Bluetooth 5.0 ihren Weg in den HEAR 2 findet.

Wie der HomePod lässt sich auch dieser mit einem zweiten Exemplar zu einem Stereo-Paar verbinden - löblicherweise braucht es dafür nicht einmal eine App. Konstruktionsbedingt sorgt der Loewe-Speaker für klaren und dynamischen 360-Grad-Klang. Weniger Vertrauen erweckt dagegen die verschiebbare Plastikabdeckung, hinter der sich die Bedienelemente elegant verstecken lassen. Die Gefahr, dass sie im Außeneinsatz abbricht, scheint durchaus real zu sein. Übrigens: Wer weniger Geld ausgeben möchte, bekommt mit dem HEAR 1 für 99 Euro eine kleinere und leichtere, allerdings auch weniger leistungsstarke und ausdauernde Variante des Loewe-Lautsprechers.

Dockin D Fine+ 2
UVP: 179,95 Euro

Der noch eher unbekannte und junge Berliner Hersteller Dockin liefert mit dem D Fine+ 2 die neueste Generation seines Outdoor-Bluetooth-Lautsprechers, der gegenüber dem Vorgängermodell D Fine 2 vor allem in puncto Ausdauer verbessert wurde. So ist die Akkukapazität des nach IPX5 strahlwassergeschützten Speakers von 7500 auf 9600 mAh gewachsen, wodurch sich die maximale Akkulaufzeit um gut vier Stunden auf bis zu 16 Stunden verlängert. Das Gewicht ist mit 2,25 Kilo gegenüber den 2,2 Kilo des Vorgängers dabei jedoch nahezu unverändert geblieben, sodass der Speaker, nicht zuletzt auch dank des beiliegenden Tragegurts, portabel bleibt.

Der Akku ist - ganz im Sinne der Nachhaltigkeit - weiterhin austauschbar, darüber hinaus ermöglicht er mittels Powerbank-Funktion wie gewohnt das Laden von Smartphone & Co. auch unterwegs. Der dafür benötigte USB-Port befindet sich rückseitig, wo auch ein analoger AUX-Anschluss (3,5-mm-Kabel liegt bei) verbaut ist. Die Drahtlos-Kopplung via Bluetooth 5.0 mit aptX-Unterstützung geht dank integriertem NFC nun komfortabler von der Hand.

An der Lautsprecherkonfiguration, bestehend aus zwei Hoch- und zwei Tiefmitteltönern, die zusammen 50 Watt liefern, hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert, gleiches gilt für die drei Soundmodi, mit denen der für den persönlichen Geschmack standardmäßig ohnehin bereits (zu) bassige Stereo-Sound in der „Balanced“-Einstellung für Freunde etwa klassischer Klänge mittels „Clean“ abgeschwächt werden kann. Wenn es trotzdem mehr „pumpen“ soll, können tiefe Frequenzen per „Bass“ noch weiter angehoben werden. Wie alle anderen Lautsprecher im Test kann übrigens auch der D Fine+ 2 mit einem weiteren gekoppelt werden.

JBL PartyBox 710
UVP: 799 Euro

Ist der HomePod Mini ein Winzling unter den Lautsprechern, dann ist die JBL PartyBox 710 der Riese, den man besser nicht wecken sollte - zumindest nicht in der Wohnung, aus Rücksicht auf die Nachbarn. Geliefert wurde das Testgerät per Spedition auf einer Euro-Palette, für den Transport in den zweiten Stock bedurfte es einer zweiten Kraft. Immerhin: Einmal aus dem Karton befreit, lässt sich das 90 Zentimeter hohe und 31 Kilogramm schwere Gerät wenigstens rollen. Wirklich portabel ist die PartyBox dennoch nicht.

Dafür hat der gemäß IPX4 spritzwasserfeste Lautsprecher andere Stärken: 800 Watt (RMS) zum Beispiel, die aus je zwei 216-Millimeter-Tief- und zwei 70-Millimeter-Hochtönern im typischen runden und Bass-betonten JBL-Sound wummern. Vor der Inbetriebnahme, die leider nur mittels dazugehöriger App gelingt, empfiehlt es sich daher, die Lautstärke vorsorglich auf ein Minimum zu reduzieren. Das geht über besagte App oder die große Taste an der Oberseite. Hier findet sich auch eine weitere Taste, mit der die integrierten LED-Leuchten aktiviert werden können, um für Party-Stimmung zu sorgen. Zur Auswahl stehen mehr oder minder bunte und blinkende Modi, die über die App weiter angepasst werden können.

Um ihrem Ruf als Party-Speaker gerecht zu werden, verfügt die JBL-Box außerdem über diverse Sound-Effekte, die sich über drei weitere Tasten an der Oberseite zur laufenden Musik abspielen lassen - unterhaltsam, nicht nur für Kirmes-Veranstalter oder Box-Promoter. Leider nicht möglich ist es bislang, eigene Sound-Schnipsel aufzunehmen und diese wiederzugeben. Dafür können für den nächsten Karaoke-Abend über die beiden Klinkeneingänge auf der Rückseite zwei Mikrofone oder eine Gitarre angeschlossen werden. Ihr Feintuning (Höhen, Mitten, Tiefen) erfolgt über drei Einstellräder an der Oberseite.

Dass die PartyBox eher weniger für leise und besinnliche Klänge geeignet ist, versteht sich übrigens von selbst. Durchaus etwas ironisch mutet an, dass auch JBL die Möglichkeit bietet, seine für die meisten Gelegenheiten überdimensionierte PartyBox über Kabel oder kabellos via Bluetooth 5.1 mit einer weiteren zu verbinden. Angesichts des hohen Preises, des Gewichts sowie der Watt-Leistung dürfte dies allerdings nur in seltenen Fällen nötig bzw. sinnvoll sein.

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