Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen 54-Jährigen im Herbst 2023 im Tiroler Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel) wurde am Montag der Mordprozess gegen einen Einheimischen (46) am Innsbrucker Landesgericht fortgeführt. Der Angeklagte beteuerte seine Unschuld, wurde aber verurteilt.
War es Notwehr oder ein kaltblütiger Mord? Diese Frage mussten sich die Geschworenen nach einem blutigen Drama im Oktober 2023 auch am zweiten Verhandlungstag vor Gericht in Innsbruck stellen.
Wie diese Tragödie zustande kam, ist mir nach wie vor unbegreiflich.
Der Angeklagte
Dabei hätte das spätere Opfer (54) eigentlich als „Vermittler“ zwischen einem Unternehmer (46) und dessen Lebensgefährtin sowie Mutter der gemeinsamen Tochter (3) fungieren sollen. Doch der Mann, der laut Verteidiger Franz Essl eine Rotlicht- und Drogenvergangenheit gehabt und mit seinem Porsche geprahlt haben soll, soll seinen Mandanten erpresst haben. Er werde seine Tochter nie wiedersehen, soll ihm der 54-Jährige gedroht haben.
Kokain und Medikamente im Spiel
Das Treffen der beiden Männer, das nach tagelangem Koks- und Medikamente-Konsum schließlich in der Wohnung des Angeklagten in Fieberbrunn offenbar in einem Streit eskalierte, endete mit einem tödlichen Messerstich in den Hals.
„Ich hatte Todesangst“
„Wir dösten auf dem Sofa, und ich bin aufgewacht, als er mich würgte“, so der Angeklagte. In Todesangst habe er aus Notwehr zum Messer am Tisch gegriffen. Laut Anklage erfolgte der Todesstich aber, nachdem der 54-Jährige durch Würgen bewusstlos geworden war.
Nachdem zahlreiche Beweisanträge des Verteidigers abgelehnt wurden, zogen sich die Geschworenen zur Urteilsberatung zurück. Sie waren sich am Ende einig. Es war Mord! Der 46-Jährige muss 20 Jahren hinter Gitter. Nicht rechtskräftig.
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