Dampfen mit Risiko

Feuerfalle: Ärzte schlagen Alarm bei E-Zigaretten

Österreich
05.05.2025 07:12

Eine beunruhigende Fallserie aus der Universitätsklinik für Plastische Chirurgie in Wien zeigt die oft übersehenen Gefahren elektronischer Zigaretten. Sieben Patienten mit teils schweren Brandverletzungen wurden zwischen 2016 und 2022 behandelt, nachdem ihre E-Zigaretten oder deren Lithium-Ionen-Batterien explodiert waren. 

„Falscher Rauch – Echtes Feuer“ – so beschreiben Wiener Plastische Chirurgen mehrere Fälle von Brandverletzungen durch E-Zigaretten. Auch international bringt der Vormarsch dieser Nikotin-Applikationen teils schwere Unfälle mit sich. „Parallel zur zunehmenden Verbreitung elektronischer Zigaretten in der Bevölkerung wurden weltweit immer mehr Brandverletzungen durch Explosionen der Geräte oder der wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien beobachtet“, heißt es von den Ärzten.

Schwere Verbrennungen, sogar Todesfälle
„Mehrere Fälle von Explosionen im Zusammenhang mit E-Zigaretten haben bereits zu Todesfällen geführt“, schrieben Christian Freystätter von der Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie der MedUni Wien (AKH) und seine Co-Autoren in der Wiener Klinischen Wochenschrift.

In den vergangenen Jahren wurde dieser Trend auch an der Klinik in Wien beobachtet: „Wir berichten von einer Serie von sieben Patienten, die zwischen 2016 und 2022 in unserer Abteilung behandelt wurden. Von den sieben Opfern, mussten zwei auch auf der Intensivstation behandelt werden. Zwei Patienten kamen auf eine Normalstation, drei mussten nur ambulant versorgt werden.“

Nicht nur oberflächliche Verletzungen
Das Durchschnittsalter sei bei 43 Jahren gelegen. Zwei der sieben Brandverletzten waren Frauen, wie die Wissenschafter in ihrer Publikation vermerkten. „Die meisten Patienten hatten oberflächliche bis volle Verbrennungen der Haut an ihren Oberschenkeln und an den dominanten Händen, jedoch wurden auch Verletzungen an den Genitalien beobachtet“, berichteten die Plastischen Chirurgen.

Im Mittel seien 4,5 Prozent der gesamten Hautoberfläche betroffen gewesen. Bei notwendigem Krankenhausaufenthalt dauerte dieser im Mittel 12,5 Tage.

Zum Glück starb keiner der Betroffenen. Die Fachleute machten aber Verletzungsmuster aus, die beachtet werden sollten: „Explosionen von E-Zigaretten treten oft in der Öffentlichkeit auf, während die Geräte oder wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien in Hosentaschen getragen werden, wie unsere Studie zeigt. Das entzündet oft die Kleidung des Opfers.“

Gefahr bei Menschenmengen
Es ginge nicht nur um ein individuelles Risiko, so Freystätter und seine Co-Autoren: „In einer Menschenmenge oder in öffentlichen Verkehrsmitteln könnte sich dieses Feuer schnell ausbreiten und die umliegenden Personen gefährden. Es liegt daher im öffentlichen Interesse, das Bewusstsein für diese potenzielle Gefahr durch E-Zigaretten zu schärfen.“

In den USA hat eine aktuelle Studie ergeben, dass immer mehr Jugendliche E-Zigaretten und Nikotin-Beutel zusammen benutzen. Binnen nur einem Jahr (2023 auf 2024) hat sich der Nikotin-Beutel-Konsum verdoppelt (Gebrauch in den vorangegangenen 30 Tagen), der alleinige Gebrauch von E-Zigaretten nahm bei den Jugendlichen hingegen ab.

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