Verkauft sich gut

130.000 Klimatickets gingen über den Ladentisch

Politik
26.12.2021 12:34

Das Klimaticket verkauft sich besser, als das Klimaschutzministerium erwartet hat. In nur zweieinhalb Monaten wurden über 130.000 Tickets verkauft, gerechnet hatte man mit 100.000 Ticket-Verkäufen im ganzen ersten Jahr, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). Kritik übte Gewessler an den Klagsdrohungen der Stadt Wien gegen teils sehr junge Klimaaktivisten, die den Bau der Stadtstraße blockieren, und sie zeigt sich überzeugt, dass die Koalition halten wird.

Seit 26. Oktober wurden zum Stichtag 20. Dezember 133.999 Klimatickets verkauft, davon 4092 mit Familienaufschlag. 73.214 waren klassische Tickets, 38.210 Jugendtickets, 20.794 Seniorentickets und 1781 Spezialtickets. „Das Projekt zeigt sehr schön, wie Klimaschutz funktionieren kann. Es geht darum, dass Klimaschutz so einfach, günstig, bequem, effizient und modern wie nur möglich wird“, freute sich die Ministerin im APA-Interview über das große Interesse. Und sie kündigte an, dass das Ticket bald auch digital verfügbar sein wird.

Nach Bundesländern betrachtet wurden mit fast 43.000 die meisten Klimatickets in Wien verkauft, gefolgt von Niederösterreich mit 36.500 Tickets und Oberösterreich mit 21.350. In der Steiermark waren es 8400, in Tirol und Salzburg jeweils rund 7000, im Burgenland und in Kärnten jeweils 3600. Vorarlberg ist mit knapp 3000 Schlusslicht. Dazu kommen noch die Flächentickets in den Bundesländern. Konkrete Zahlen dazu gibt es aber noch nicht. Auch im Ausland gab es 840 Klimaticket-Verkäufe.

Gewessler: Stauproblem löse sich nicht durch Bau von Straßen
Auf die Absage des Lobau-Tunnels angesprochen bekräftigte Gewessler, dass „mehr Straßen mehr Verkehr und mehr Autos bedeuten“. In der Vergangenheit habe man Stauprobleme durch den Bau von mehr Straßen zu lösen versucht. „Das hat aber zu noch mehr Verkehr geführt. Wir sind auf zwei Straßen im Stau gestanden.“ Sie würde sich wünschen, dass die Energie in alternative Lösungen gelenkt wird. „Das erwarten sich die Menschen.“

Bezüglich der Klagsdrohungen der Stadt Wien gegen junge Aktivisten, die den Bau der Stadtstraße verhindern wollen, hat Gewessler kein Verständnis. „In einer solchen Situation ist es immer besser auf Dialog zu setzen und nicht junge Menschen, zum Teil erst Kinder und Wissenschaftler mit Klagen zu bedrohen. Ich finde es deshalb richtig, dass die Stadt Wien hier jetzt einen Schritt zurück gemacht hat“, so die Ministerin.

ÖVP habe nach Turbulenzen „jetzt ein funktionierendes Team“
Den Zustand der türkis-grünen Koalition bewertete Gewessler trotz der vielen Turbulenzen in der ÖVP positiv. Das letzte Jahr sei ein schwieriges Jahr gewesen, es sei geprägt gewesen von einer Pandemie und von mehreren Regierungskrisen und trotzdem habe die Regierung gemeinsam viel große Projekte geschafft, „auf die wir gemeinsam stolz sein können“. Es sei gut und richtig gewesen, „dass die ÖVP schnell für Klarheit gesorgt hat und jetzt ein funktionierendes Team hat“.

Mit dem neuen Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) gebe es „eine gute Gesprächsbasis, trotz aller Differenzen auch in der Vergangenheit“. Jetzt gehe es darum, nach vorne zu schauen, für die Menschen zu arbeiten und die großen Herausforderungen zu lösen. Wenn es nach ihr gehe, werde die Regierung bis Ende der Legislaturperiode 2024 halten. „Wir haben ein umfassendes Regierungsprogramm, wir haben im Klimaschutz viele große Projekte. (...) Ich habe mehr als genug zu tun bis 2024.“

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