Lückenhafte Versorgung

Primarius Likar fordert Bau einer Infektionsklinik

Kärnten
19.11.2021 05:47

Der Kärntner Intensivmediziner Rudolf Likar fordert den Bau einer Spezialklinik für Patienten mit ansteckenden Krankheiten. Mit einer Kapazität von bis zu 250 Betten könne diese auch bei Grippeinfektionen sinnvoll genutzt werden. Das Krankenhaus Laas würde sich aufgrund seiner Lage dafür eignen. 

Die Pandemie zeigt auch eine Lücke in der Gesundheitsversorgung auf: Es gibt keine eigene Infektionsklinik und daher müssen Patienten mit ansteckenden Krankheiten auf alle Spitäler verteilt werden.

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Wir wollten eine eigene Infektionsklinik für 200 bis 250 Patienten mit einer angeschlossenen Intensivstation bauen.

Primarius Prof. Rudolf Likar

Kapazität für bis zu 250 Patienten
Diesen Umstand spricht der Kärntner Intensivmediziner Rudolf Likar nun gegenüber der „Krone“ klar an: „Wenn alles vorbei ist, werden wir uns den Bau einer eigenen Infektionsklinik überlegen müssen.“ Nach Likar sollte diese Spezialklinik für Patienten mit ansteckenden Krankheiten eine Kapazität von etwa 200 bis 250 Betten haben.

Im Klinikum wird der Hauptteil der Corona-Patienten behandelt. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Im Klinikum wird der Hauptteil der Corona-Patienten behandelt.

Spezialklinik auch bei Grippe sinnvoll
Außerdem müsste eine ausreichend dimensionierte Intensivstation für Infektionspatienten Teil eines solchen Spezialkrankenhauses sein, das natürlich nicht nur Corona-Patienten zur Verfügung stehen soll, sondern allen Patienten mit Infektionskrankheitsbildern – also auch etwa Grippe.

Krankenhaus Laas wäre eine Option
Dazu muss man wissen: In der Vergangenheit gab es oft Pläne, das Krankenhaus Laas wegen seiner dezentralen Lage zu einer solchen Infektionsklinik für Kärnten zu machen. Diese Pläne kamen aber letztendlich nie in die Umsetzung.

Negativ-Rekord
Die aktuellen Zahlen machen wenig Hoffnung: Noch nie seit Ausbruch der Pandemie gab es innerhalb von 24 Stunden so viele Covid-Neuinfektionen wie von Mittwoch auf Donnerstag: Insgesamt 1029 Personen wurden in diesem Zeitraum in Kärnten via PCR-Test positiv auf das Coronavirus getestet. Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz auf 1026,7 - weit höher als der Österreich-Schnitt.

40 Schulklassen in Quarantäne
Die Abwasserproben zeigen: Diese Zahlen werden auch in den kommenden Tagen und Wochen weiter steigen, vor allem im Unteren Drautal. Das spiegelt sich auch in den Schulen wider: 40 Klassen in Kärnten sind derzeit in Quarantäne, zusätzlich haben vier Schulen vorübergehend ganz geschlossen. Gemessen an der Gesamtbevölkerung ist das der höchste Wert Österreichs.

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