Nach positivem Test

Tirols FPÖ-Chef: „Geimpft sein ist kein Freibrief“

Tirol
17.11.2021 10:21

Am Wochenende wurde Tirols FPÖ-Landesparteichef Markus Abwerzger positiv auf Corona getestet. Mit der „Krone“ sprach er über seine Covid-Infektion. Er richtet einen Appell an alle, sich weiterhin testen zu lassen. Seine Tochter hätte sofort in die Schule gehen sollen …

Am vergangenen Samstag wurde Abwerzger, der doppelt gegen Covid-19 geimpft ist, positiv auf Corona getestet. Er ist Zuhause – anfänglich auf eigene Faust, mittlerweile behördlich angeordnet bis zum 23. November. „Anfangs spürte ich nichts, mittlerweile habe ich grippeähnliche Symptome. Hoffentlich wird es nicht schlimmer“, betont er im Gespräch mit der „Krone“.

Ob ihn die zweifache Covid-19-Impfung vor einem schweren Krankheitsverlauf bzw. vor einem Spitalsaufenthalt bewahrt habe, könne er nicht beurteilen. „Aber logischerweise glaube ich eindeutig an die Wirkung der Impfung, sonst hätte ich mir niemals die beiden Stiche geben lassen“, schildert er.

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All jene, die viel mit anderen Menschen zu tun haben, sollen testen gehen – eben auch Geimpfte.

Markus Abwerzger

Bei der Demo gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung am vergangenen Sonntag in Innsbruck hätte Abwerzger eine Rede halten sollen. „Um auch als Geimpfter andere Teilnehmer nicht zu gefährden, habe ich vorab Zuhause mehrere Antigentests gemacht, die alle negativ waren. Ich wollte auf Nummer sicher gehen und ließ am Samstag einen PCR-Test durchführen, der dann positiv war. Ohne die Testung hätte ich nichts von der Ansteckung gewusst, denn ich hatte keine Symptome. All jene, die viel mit anderen Menschen zu tun haben, sollen testen gehen – eben auch Geimpfte. Noch dazu, wo es derzeit auch viele Impfdurchbrüche gibt“, appelliert der Politiker.

„Aus meiner Sicht hat man kapituliert“
Kritik übt Abwerzger am Corona-Management. „In den vergangenen Monaten wurde seitens der Regierung der Fokus viel zu sehr auf die Impfung gelegt. Alles andere wurde links liegen gelassen. Wann hat man zuletzt zum Beispiel etwas vom Abstand halten gehört? Mit der Sprache der ÖVP wurde signalisiert, dass für Geimpfte die Pandemie vorbei sei. Aus diesem Grund lassen sich viele nicht mehr testen“, analysiert der Politiker, „aber geimpft sein ist kein Freibrief. Man hätte sich auch auf anderes konzentrieren müssen. Aus meiner Sicht hat man kapituliert, vor allem in Tirol. Wir haben ein Missmanagement in vielen Bereichen, nicht nur beim Testen.“

„Sie hätte andere in der Schule anstecken können“
Am Sonntag hat Abwerzger einen Anruf von der Behörde erhalten: „Es wurde mir mitgeteilt, dass meine doppelt geimpfte Frau als K2 gilt und keine Einschränkungen hat. Meine 7-jährige, ungeimpfte Tochter hätte am Montag zur Schule gehen sollen. Wir haben sie allerdings Zuhause gelassen – zum Glück haben wir die Möglichkeit dazu – und alles direkt mit der Schule geregelt. Denn es hätte durchaus sein können, dass sie andere angesteckt hätte und eventuell sogar die ganze Klasse wieder ins Homeschooling hätte wechseln müssen. Dieses Risiko wollten wir nicht eingehen.“

PCR-Testung bei Tochter sowie Ehefrau
Abwerzger betont klar: „Wenn nicht einmal die direkt im Haushalt lebenden Kinder von Infizierten von anderen ferngehalten werden, bekommen wir die Pandemie nie in den Griff.“

Seine Tochter habe am Dienstag einen PCR-Test gemacht. Sollte dieser negativ sein, werde sie am Donnerstag wieder in die Schule zurückkehren. Seine Frau habe keinerlei Symptome, dennoch habe sie auch einen PCR-Test durchführen lassen.

Und was sagt Abwerzger zur Infektion von FPÖ-Chef Herbert Kickl? „Bei derart vielen Personenkontakten, die er hat, musste das so kommen. Ich wünsche ihm einen milden Verlauf sowie gute Besserung.“

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