Chipmangel als Ursache

Schock: Knapp 100 Kündigungen im Turbowerk

Kärnten
05.11.2021 08:59
Kündigungen sind immer katastrophal für die Betroffenen, kurz vor Weihnachten aber umso mehr. Im Turboladerwerk BMTS in St. Michael ob Bleiburg verloren knapp 100 Arbeiter ihren Job, weil fehlende Computerchips die Autoproduktion in Deutschland hemmen und deshalb vorerst auch keine Turbos benötigt werden.

„Die Auftragsbücher sind eigentlich bis 2026 voll, trotzdem wurden 100 Kollegen gekündigt“, sagt Betriebsrat Klaus Deiser zur „Krone“. Große deutsche Autohersteller wie VW und BMW nehmen nur noch einen Teil der in Südkärnten produzierten Turbolader ab, weil sie selbst mangels elektronischer Bauteile die Produktion drosseln müssen.

Aufgrund von Punktesystem gekündigt
Deiser schildert, wie der Abbau ablief: „Es gab ein Punktesystem nach sozialen Kriterien, einen Sozialplan und bei Einvernehmlichkeit gab es eine Sonderzahlung.“ 360 Arbeitsplätze bleiben noch erhalten. Das hilft den Betroffenen, unter ihnen viele Einpendler aus Slowenien, recht wenig.

Der Bürgermeister von Feistritz ob Bleiburg, Hermann Srienz (SP), ist über die Vorgangsweise erstaunt: „Es gab keinerlei Kontakt von Seiten des Unternehmens, keine Gespräche, keine Information, gar nichts.“ Da ist Srienz in guter Gesellschaft. Auch Landeshauptmann Peter Kaiser wurde von den BMTS-Chefs im Vorfeld nicht informiert. Kaiser: „Ich hab’s auch nur aus den Medien erfahren.“

Kaiser, Srienz und Deiser hoffen, dass einige Arbeitslose bei Unternehmen in der Region einen neuen Job erhalten werden. Der Landeschef fordert verstärkte Anstrengungen in Richtung einer grünen Industrialisierung.

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