„Krone“-Kommentar

Von Oasen und der Wüste

Kolumnen
02.11.2021 06:00

Von unserer „gemeinsamen Verantwortung“ spricht Papst Franziskus in einem Appell angesichts des Klimagipfels in Glasgow. Jeder von uns, so der Heilige Vater, könne seinen persönlichen Teil beitragen zur notwendigen „kollektiven Antwort auf die beispiellose Gefahr des Klimawandels und der Zerstörung unseres gemeinsamen Zuhauses“.

Der Papst streicht damit die beiden entscheidenden Punkte heraus: Einerseits die Verantwortung des Einzelnen, andererseits aber auch die gemeinsame Verantwortung und die damit verbundene Notwendigkeit einer „kollektiven Antwort“, wie er es nennt.

Letzteres ist bei allen notwendigen persönlichen Anstrengungen wohl der entscheidende Punkt. In Europa können noch so viele Elektroautos zugelassen werden, solange China als größter Luftverschmutzer der Welt und Russland als größter Produzent fossiler Energieträger nicht voll mit an Bord sind, wird das alles nicht viel nützen. Beide Staaten liegen aber im Clinch mit dem Westen und vor allem den USA.

Chinas Außenminister: „Die USA hoffen, dass der Klimaschutz die Oase der chinesisch-amerikanischen Beziehungen ist. Wenn die Oase aber von Wüste umgeben ist, wird sie irgendwann selbst zu Wüste.“

Eric Gujer, der Chefredator der „Neuen Zürcher Zeitung“, bringt das Dilemma auf den Punkt, wenn er meint, der Westen müsse sich die Frage stellen, was ihm wichtiger sei - die Menschenrechte in China oder der Klimaschutz.

Das klingt hart, aber leider durchaus realistisch.

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