Ja, es gibt ihn, den sicheren Weg, wie wir alle zu Milliardären werden. Dafür braucht es nicht viel, nur die expansive Geldpolitik der EU, die mit ihrer Europäischen Zentralbank weiterhin Geld ohne Ende druckt, um damit die Anleihen der maroden Südstaaten aufzukaufen - ohne Sicherheiten für uns Nettozahler. Wer die Inflation derart galoppieren lässt, der läuft Gefahr, Millionen von Milliardären zu produzieren, die richtig arm dran sind. Und den Aufstand proben. Das nennt sich dann Hyperinflation. De facto alles schon da gewesen:
1923 etwa, in Österreich und Deutschland. Damals hat es zum Einkaufen keine Geldbörsen mehr gebraucht, sondern Scheibtruhen, so rasant verlor das Geld an Wert: Ein Laib Brot kostete im Mai 474 Mark, im Juli 2200, im Oktober 14 Millionen, im November 5,6 Milliarden Mark. Wer 1 US-Dollar haben wollte, musste 4 Billionen Mark zur Bank tragen. Es gibt aber auch ein Negativ-Beispiel aus der jüngeren Historie: Im rohstoffreichen Simbabwe dauerte es 2008 einen Tag, bis sich die Preise wieder verdoppelten. Am Höhepunkt der Hyperinflation war ein 100-Milliarden-Simbabwe-Dollar-Schein fast wertlos. Oder, ganz aktuell: der Verfall der türkischen Lira, die in den letzten 10 Jahren 500 Prozent einbüßte.
Eine kluge Gesellschaft erkennt man daran, dass sie aus der Geschichte lernt. Und verantwortungsvolle Politiker daran, dass sie nicht nach dem Motto „Hinter mir die Sintflut!“ regieren.
Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)
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