„Die aktuelle Lage ist dramatisch, der Fachkräfte- und Mitarbeitermangel für Tirols Betriebe existenzbedrohend.“ Mit diesen Worten forderten WK-Präsident Christoph Walser sowie die Obleute aus Lienz, Kufstein, Kitzbühel, Innsbruck-Stadt und Imst am Freitag die Politik zum Handeln auf. Auch Lösungsvorschläge gab es.
Mit den vom AMS Tirol gemeldeten 8099 offenen Stellen, die es mit Ende September gab - die „Krone“ berichtete -, gebe es laut Walser „so viele wie noch nie“. Gleichzeitig ist die Arbeitslosenquote mit 3,8 Prozent bzw. 13.568 Personen sehr überschaubar. „Die Erholung trat schneller ein als ursprünglich angenommen“, so der WK-Präsident.
Die Dunkelziffer an offenen Stellen, die dem AMS nicht bekannt sind, schätzen Walser und Branchenvertreter auf „Krone“-Nachfrage auf weitere rund 8000. Ein deutlicher Überhang an Jobangeboten im Vergleich zu den Suchenden also. Deswegen seufzen die Unternehmer nahezu aller Branchen.
Klagten im Jänner laut dem Konjunkturbarometer noch 53 Prozent über einen Mangel an Fach- bzw. Arbeitskräften, waren es im Sommer bereits 70 Prozent.
Christoph Walser
„Brauchen möglichst rasch gute Lösungen“
„Klagten im Jänner laut dem Konjunkturbarometer noch 53 Prozent über einen Mangel an Fach- bzw. Arbeitskräften, waren es im Sommer bereits 70 Prozent“, verdeutlichte Walser. Der Politik präsentierten die sechs Wirtschaftsvertreter auch Lösungsvorschläge, deren möglichst rasche Umsetzung sie einforderten:
Wenn die Heizung ausfällt, kann es bis zu drei Tage dauern, bis ein Techniker Zeit für die Reparatur hat.
Franz Jirka
Beispiele aus der Praxis
Die Bezirksobleute gaben jeweils gleich mehrere Beispiele aus der Praxis, um den Ernst der Lage zu unterstreichen. So etwa Kufsteins Bezirksobmann Manfred Hautz, der die Aufstockung des Kontingents an Saisoniers im Tourismus auf bis zu 4000 forderte. „Denn derzeit haben wir nur 300. So können wir die Wintersaison nicht stemmen.“
Innsbrucks Obmann Franz Jirka machte es noch anschaulicher: „Wenn die Heizung ausfällt, kann es bis zu drei Tage dauern, bis ein Techniker Zeit für die Reparatur hat.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).