Strittige Agrarreform
Mehrere Todesopfer bei Bauernprotesten in Indien
In Indien sind Proteste von Bauern gegen die Agrarreform der Regierung eskaliert: Mindestens acht Menschen sind dabei ums Leben gekommen, wie die Polizei am Montag bestätigte. Bauern protestieren seit zehn Monaten gegen eine Gesetzesreform zur Liberalisierung des Agrarmarktes. Die Regierung argumentiert, dass Bauern so höhere Gewinne erzielen könnten und dass eine Modernisierung der Landwirtschaft notwendig sei. Bauern hingegen fürchten um ihr Überleben.
Über den Hergang der Gewalteskalation in Lakhimpur im Unionsstaat Uttar Pradesh gibt es widersprüchliche Angaben. Laut Bauernvertretern kippte die Lage am Sonntagabend, nachdem ein Auto des Sohnes von Vize-Innenminister Ajay Mishra einige Bauern überfahren haben soll. Mishra gab dagegen an, das Auto sei zwar an Ort und Stelle gewesen, aber Bauern hätten es mit Steinen beworfen, woraufhin es umgestürzt sei und die Bauern getroffen habe. In dem Auto seien ein Fahrer und drei Vertreter seiner hindu-nationalistischen Regierungspartei BJP gewesen, die ein Mob später getötet habe. Bei den restlichen vier Toten habe es sich um Bauern gehandelt, sagten Bauernvertreter.
Der Regierungschef des betroffenen Unionsstaates Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, forderte eine Untersuchung. Er kündigte eine harte Bestrafung der Schuldigen an. Rund 60 Prozent der Bevölkerung in Indien leben von der Landwirtschaft. Die meisten sind arme Kleinbauern.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.