„Steht nicht leer“

Debatte um Innsbrucker Würfel geht munter weiter

Tirol
08.09.2021 16:00

Ein Würfel hat sechs Seiten, und noch mehr Innsbrucker Fraktionen meldeten sich zum quadratischen Pavillon bisher zu Wort. Vielleicht ist es wieder einmal Zeit für eine Gemeinderatssitzung, denn die Diskussion verläuft einstweilen ins Leere. Leer bleibt auch der Pavillon. Das Gerechte Innsbruck kann sich einen Gastrobetrieb vorstellen. Die Liste ALI ist verwundert: „Der Würfel steht ja gar nicht leer!“

Die Vorsitzende des Kulturausschusses, Irene Heisz (SP), forderte, wie berichtet, eine Belebung des Pavillons mit Kultur. Dass das bereits seit Jahren geschieht, scheint ihr – so die Alternative Liste Innsbruck (ALI) – irgendwie entgangen zu sein: „Seit knapp zwei Jahren besuchen und genießen wir Ausstellungen, Konzerte und Installationen in der Kunstgalerie ,Reich für die Insel’ und müssen nun von Vertretern der ÖVP, FPÖ, SPÖ und den NEOS erfahren, dass dieser Würfel angeblich leer steht“, zeigt sich Ersatz-GR Marco Frei (ALI) verwundert und schlägt vor, den Pavillon einmal zusammen zu besuchen, „es gilt dann gemeinsam zu klären, ob wir allesamt überhaupt von derselben Stadt sprechen.“

Kulturangebote oder doch Gastro-Betrieb?
„Kulturangebote werden entweder als zu laut kritisiert oder überhaupt negiert“, unterstellt Frei eine kulturfeindliche Einstellung in der Landeshauptstadt.

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Wir wollen wissen, ob es überhaupt aktuell konkrete Pläne gibt oder ob wir wieder nur um den heißen Brei herumreden.

Gerald Depaoli, Gemeinderat Gerechtes Innsbruck

Das Gerechte Innsbruck fordere indes seit Jahren eine sinnvolle Nutzung des Pavillons, die Fraktion habe bereits im Juli eine Anfrage dazu gestellt. GR Gerald Depaoli sieht jedenfalls Handlungsbedarf: „Wir wollen wissen, ob es überhaupt aktuell konkrete Pläne gibt oder ob wir wieder nur um den heißen Brei herumreden.“ Er sehe im Würfel einen Gastronomiebetrieb. Dort, wo die Tabaktrafik war, könne man ja eine WC-Anlage errichten. Bleibt die Frage zu klären, was dann mit der WC-Anlage im Untergeschoss passiert, die es bereits gibt.

Warnung vor „eierlegender Wollmilchsau“
Auch Für Innsbruck redet bei der Debatte mit. Der Beschluss von Grünen, ÖVP und SPÖ im Stadtsenat über ein Reisebussystem verwundert FI-Stadträtin Christine Oppitz-Plörer. Der relativ kleine Würfel solle zur „eierlegenden Wollmilchsau“ gemacht werden, was sich vom Platz nicht ausgehe. Für Innsbruck habe bereits mehrfach für eine sinnvolle Nutzung des Pavillons plädiert. Drei Jahre sei allerdings nichts Ernsthaftes passiert. Oppitz-Plörer begrüßt, dass im Gemeinderat nun mehr über das Thema nachgedacht wird und hofft, dass das Reisebusleitsystem verworfen wird. Erst dann sei eine sinnvolle Diskussion möglich.

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Da passt vieles nicht zusammen und den Innsbruckern werden wissentlich bald mehr Bären aufgebunden, als im ganzen Alpenraum in der freien Wildbahn unterwegs sind.

Christine Oppitz-Plörer, Wirtschaftsstadträtin Für Innsbruck

Werden sich auch die Grünen in die Debatte einklinken? Und wird die Nutzung des Würfels ähnlich unlösbar wie die Quadratur des Kreises?

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