„Krone“-Kommentar

Neue Fronten, neue Allianzen

Kolumnen
08.09.2021 06:01

Es geht schon los: Taliban gegen IS, Iran gegen Taliban, und das mit den Taliban verbündete militante Haqqani-Netzwerk hat sich über den weiteren Weg noch nicht entschieden.

Wieder wird die ideologische Auseinandersetzung zwischen islamistischen Extremisten auf dem Boden Afghanistans ausgetragen, der seit 47 Jahren blutgetränkt ist. Die Taliban wollen, seit sie die Herrschaft haben, als Ordnungsmacht auftreten. Die Zustimmung breiter Bevölkerungsschichten hatten sie als Hoffnungsträger halbwegs friedlicher Zustände gewinnen können.

Wirklich Frieden hat es in der komplizierten Struktur Afghanistans nie gegeben. Erst Druck ausländischer Interventionen hat die Volksgruppen und Stämme zeitweilig zusammengeschlossen.

Das lässt in Afghanistan nur vorübergehende Ruhe befürchten. Schon strecken Nachbarn ihre Tentakel eigener Interessen aus. Der Iran Richtung Schiiten (Volksgruppe der Hazaras), Pakistan Richtung Ausweitung des Einflusses der Paschtunen. Deren Gebiet liegt beiderseits der Grenze. Die Taliban haben ihre Wurzeln im Paschtunistan.

Nach zwei Wochen Freude über die Demütigung der USA empörte sich Irans Führung am Montag über die Eroberung des Pandschir-Tals durch die Taliban. Und Washington und Kabul verhandeln bereits über das Ausmaß an Zugeständnissen für US-Hilfe, damit die Taliban das Land regieren und die Erwartungen der Bevölkerung erfüllen können.

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