Mehr Bewerber

Fahrermangel in den USA: Amazon sucht jetzt Kiffer

Web
02.09.2021 13:54

Weil es Amazon in den USA an Fahrern mangelt, ruft der Online-Händler seine Zustellerfirmen nun offenbar dazu auf, gezielt nach Kiffern zu suchen. Die Zahl der potenziellen Bewerber lasse sich so deutlich steigern. Die Zusteller selbst stehen dem Vorhaben aus Haftungsgründen jedoch teils skeptisch gegenüber.

Wie Bloomberg unter Berufung auf eingesehene Korrespondenz zwischen Amazon und vier Lieferunternehmen berichtet, rät der Handelsgigant diesen, prominent damit zu werben, dass sie Bewerber nicht auf Marihuana-Konsum überprüfen. Die Zahl der Bewerber könne so um bis zu 400 Prozent erhöht werden. Drogentests dagegen verringerten die Zahl der potenziellen Mitarbeiter um bis zu 30 Prozent, so Amazon in einer Mitteilung.

Gegenüber Bloomberg gab der Chef eines Lieferunternehmens an, dass Marihuana tatsächlich der Hauptgrund war, warum die meisten Leute bei Drogentests durchgefallen seien. Jetzt, da sie nur noch auf Drogen wie Opiate und Amphetamine testeten, bestünden mehr Fahrer den Test.

„Mein Problem, nicht das von Amazon“
Andere Lieferunternehmen prüfen dagegen weiterhin Bewerber, da sie sich Sorgen über die Auswirkungen auf die Versicherung und die Haftung in jenen US-Staaten machen, in denen der Konsum von Marihuana weiterhin illegal ist. Sie befürchten dem Bericht nach, dass die Abschaffung der Drogentests „einige Fahrer dazu verleiten könnte, sich vor der Fahrt einen Joint zu ziehen“. „Wenn einer meiner Fahrer einen Unfall baut und jemanden tötet und positiv auf Marihuana getestet wird, ist das mein Problem, nicht das von Amazon“, zitierte Bloomberg einen Fahrer, der anonym bleiben wollte.

Amazon macht sich für Cannabis-Legalisierung stark
Amazon, das sich bei der US-Regierung für die Legalisierung von Cannabis einsetzt, hatte im Juni angekündigt, dass es Bewerber nicht mehr auf die Droge überprüfen werde. Eine Sprecherin sagte zu Bloomberg, dass die Tests „unverhältnismäßig viele farbige Bevölkerungsgruppen“ betroffen und das Jobwachstum gebremst hätten. „Stoned“ zu arbeiten, ist Mitarbeitern jedoch weiterhin untersagt: „Wenn ein Liefermitarbeiter bei der Arbeit beeinträchtigt ist und nach einem Unfall oder aufgrund eines begründeten Verdachts positiv getestet wird, darf diese Person nicht mehr für Amazon arbeiten“, betonte die Sprecherin.

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