Kriminalisten der Suchtmittelgruppe des Bezirkes Neusiedl konnten zunächst einen 22-Jährigen festnehmen, der junge Disco-Gäste mit illegalen Amphetaminen, Cannabis und eben auch "Weedyweed" versorgt haben soll.
Am vergangenen Mittwoch ging den Beamten schließlich auch der Lieferant des 22-jährigen Dealers ins Netz. In der Wohnung des Schülers aus Wien wurden auch für den Versand abgepackte Briefe mit "Weedyweed" entdeckt. Der 18-Jährige befindet sich in Eisenstadt in Haft.
"Dekorationsmaterial" per Internet ab 9,90 Euro
Im World Wide Web wurden interessierte Käufer aus Österreich und auch Deutschland noch im Jänner in einschlägigen Internetforen u. a. auf eine Homepage mit der Domainendung ".to" des Inselkönigreichs Tonga im Südpazifik verwiesen.
Die Betreiber des Webshops, die auch eine - mittlerweile eingestellte - Facebook-Seite sowie einen YouTube- und Twitter-Kanal unterhielten, bieten auf der Homepage nach wie vor die Kräutermischung als "legales Grün" bzw. Dekorationsmaterial ab 9,90 Euro pro Gramm an. Auf Facebook gaben immerhin 133 Benutzer an, dass ihnen der Webshop gefallen würde ("Gefällt mir" bzw. "Like").
Warnung vor unbeabsichtigtem Verzehr
Unter Fragen und Antworten findet sich dann auf der Homepage folgender bezeichnende Hinweis: "Unser Produkt ist ausschließlich zu dekorativen Zwecken bestimmt. Sollte ein unbeabsichtigter Verzehr etc. erfolgen so bitten wir euch einen Doc eures Vertrauens aufzusuchen."
Ob die Bestellung jedoch, wie auf der Homepage behauptet, innerhalb Österreichs in 1-2 Werktagen beim Kunden eintreffen wird, darf bezweifelt werden. Die Szene ist darüber aber wohl bestens informiert. So verweist ein Poster in einem Internetforum darauf, dass dem "Weedyweed"-Macher seit Mitte Februar verboten worden sei, seine Mischung in Österreich zu produzieren.
Auch "Spice" wurde wie Cannabis geraucht
Der Schmäh mit den Kräutermischungen ist nicht neu. Bereits 2008 hatte "Spice" international für Aufregung gesorgt. Die ebenfalls als "Raumbeduftung" verkaufte Jugend-Modedroge wurde schließlich in Deutschland und Österreich verboten (siehe Infobox).
von Kronen Zeitung und bgld.krone.at
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