„Krone“-Ombudsfrau

Schülerin fehlte oft wegen Fehler bei Schnelltests

Ombudsfrau
23.07.2021 08:00

Bislang hat man in Österreich in erster Linie auf meist nicht zertifizierte Antigen-Schnelltests gesetzt. Ab Herbst sind bundesweit die genaueren PCR-Gurgeltests für daheim geplant. Dass das sinnvoll ist, zeigt der Fall einer Volksschülerin aus Oberösterreich. Das Mädchen durfte testbedingt öfter nicht zur Schule gehen!

Seit Wiedereröffnung der Schulen war die Tochter von Wolfgang L. bereits fünfmal (!) in Quarantäne. Aus unbekanntem Grund fällt bei der Volksschülerin der vorgeschriebene Corona-Antigen-Schnelltest immer wieder positiv aus.

Was folgte, war jedes Mal eine Prozedur, schildert der Vater: „Leider bekommt man zwar relativ rasch einen PCR-Testtermin, aber auf das Ergebnis wartet man bis zu einer Woche. Solange ist unsere Tochter eingesperrt, obwohl sie nichts hat. Sie verpasst die Schule, das Treffen mit Freundinnen, den Tennisunterricht und andere Freizeitaktivitäten wie Jungschar und Turnen. Nebenbei bin ich nicht in der Arbeit, da ich meine Tochter beaufsichtigen muss.“

Die Familie hat versucht, für das Mädchen eine Test-Befreiung zu erreichen, bzw. um Erlaubnis ersucht, gleich nur PCR-Tests - ohne Kosten - machen zu dürfen. Dies wurde bisher abgelehnt, aber wie uns das Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte, sind ab Herbst flächendeckend für ganz Österreich PCR-Gurgeltests, geplant. Warum die Antigentests bei der Neunjährigen positiv ausfallen, dafür könnte es laut Ministerium mehrere Gründe geben, wie etwa eine Fehleranfälligkeit oder Kreuzreaktivität - das ist eine unerwünschte Interaktion mit anderen Erregern.

Land und BH wollen nichts tun können
Die zuständige Bezirkshauptmannschaft verweist im Auftrag des Landes Oberösterreich daraufhin, dass man in diesem Fall nichts tun könne. Man habe keinen Einfluss auf die Dauer der Testauswertung und ohnehin nur zweimal die Absonderung als Verdachtsfall für das Mädchen ausgesprochen. Außerdem hätte die Möglichkeit bestanden, einen anderen Nachweis des epidemiologischen geringen Risikos zu erbringen. Soll heißen, die Eltern hätten einen PCR-Test auf ihre Kosten machen lassen können. Klingt nicht unbedingt nach Bürgerservice.

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